Freitagspredigten, 20.04.2018

Nächstenliebe, Kinder und Schaban

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche die Hilfe für Bedürftige thematisiert. Der größte Irrtum des Menschen bestehe darin, so zu tun, als würde man ewig leben. Der Mensch strebe nach dem Materiellen, werde aber letzten Endes davon erdrückt. Habgier, Macht, Ansehen und Ruhm verführen den Menschen. Er baue sich eine künstliche, vergängliche und zerbrechliche Welt.

Menschen leben im Zeitalter der grenzenlosen Kommunikation, aber gleichzeitig auch in einer Welt der sozialen Schwäche und „Sprachlosigkeit“. Wer sich in der digitalen Welt verliere, dem falle es schwer, sich in der realen Welt zurechtzufinden. In der virtuellen Welt veröffentlichen Menschen alles. Sie lassen jeden wissen, was sie getan, gegessen und getrunken haben, als wäre das ein Wettbewerb. Verlasse man diese künstliche Welt, sehe man eine andere, reale Welt. Eine Welt, in der rund 815 Millionen Menschen von Hunger bedroht seien und an Mangelernährung sterben.

Die humanitäre Hilfsorganisation Hasene schlage mit seiner Lebensmittel-Kampagne 2018 eine Brücke zwischen jenen, die sich satt essen können, und denen, die hungern müssen. Unter dem Motto „Teile das Echte“ biete Hasene die Möglichkeit, zu teilen – und zwar in der realen Welt.

Kinder sind der Garant unserer Zukunft

In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es diese Woche um die Kinder. Kinder seien ein Grund zur Freude und die Zukunft der Familie und der Gesellschaft. Wenn die Kinder vernachlässigt und im Stich gelassen werden, könne die Familie und die Gesellschaft nicht zuversichtlich in die Zukunft blicken. Die Menschheit werde keinen Frieden erlangen können, wenn sie das Wohl der Kinder unbeachtet lasse und deren Zukunft nicht gestalte.

Heutzutage verlieren Kinder ihre Rechte, die sie von Geburt her besitzen, in dem sie vernachlässigt werden und in eine unbarmherzige Welt ausgeliefert werden. Einige  Kinder seien nutzlosen Fernsehprogrammen, Internetseiten, Festlichkeiten, Gewalt beinhaltenden Filmen, Bühnenstücken und Darbietungen schutzlos gegenüber gestellt. Manche von ihnen werden unter diesen physischen und emotionalen Lasten erdrückt. Kinder seien den Menschon von Allah anvertraut wurden. Deshalb sei es die Pflicht eines jeden Muslims, den Schutz und die Gesundheit unserer Kinder -sei es körperlich und geistig-  sind eine Verantwortung, die den Muslimen auferlegt ist.

Der Monat Schaban

In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um den Monat Schaban. Nach islamischen Kalender hat der Monat  Schaban am Dienstag angefangen. Die drei Monate Muharram, Schaban und Ramadan (der Fastenmonat) haben im Islam eine gesonderte Bedeutung. Der Monat Schaban sei Segen, Gnade und eine Zeit guten Handelns sein. 

Schaban bedeute auf Deutsch „reichhaltig“, „erfüllt“, „gesättigt“. Der Prophet Muhammad (s) habe seinen Gefährten zu Lebzeiten mitgeteilt, dass die Gaben im Monat Schaban besonder vielfältig seien.  Daher sollen Muslime den Monat gewissenhaft nutzen. 

 

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.