DITIB

Bundesregierung genehmigte Einreise von 350 Imamen

Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke geht nun hervor, dass die Bundesregierung im Jahre 2017 die Einreise von 350 DITIB-Imamen genehmigt habe. Eine richtige Alternative zu den Imamen gibt es aber bisher nicht.

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04
2018
Symbolbild: Junge Imame in Deutschland
Symbolbild: Imame in Deutschland © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Auch nach der Spitzel-Affäre um Imame der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB)  hat die Bundesregierung die Einreise von 350 Imamen genehmigt. Die deutschen Behörden hätten dazu im vergangenen Jahr eine Arbeitsvisa mit einer Gültigkeitsdauer von 180 Tagen ausgegeben, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Mittwoch unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion.

Im Regelfall beantragen die Imame während der 180 Tage bei der lokalen Ausländerbehörde eine Aufenthaltserlaubnis.

Konkrete Pläne für eine alternative Rekrutierung oder Finanzierung, die kurzfristig umsetzbar wären, existieren bislang nicht. Vor 12 Jahren legte die DITIB mit ihrem Auslandsstipendium die ersten Grundsteine für die Ausbildung der Imame aus Deutschland. Heute arbeiten 60 von ihnen hauptberuflich als Imame. Zwar gibt es inzwischen an einigen deutschen Universitäten neben dem Fach Islamwissenschaften auch Studiengänge für islamische Theologie. Doch viele, die dort studieren, wollen nicht unbedingt Imame werden.

Die Bundesregierung hatte im Februar auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion erklärt, eine Finanzierung der Gründung islamischer Gemeinden durch den deutschen Staat wäre mit dem Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften nicht vereinbar.

Spionagevorwürfe gegen DITIB-Imame

Im vergangenen Jahr wurden DITIB-Imame mit Spionagevorwürfen unter Druck gesetzt.  Wie die Generalbundesanwaltschaft im Dezember in Karlsruhe mitteilte, wurde das Ermittlungsverfahren gegen die DITIB-Imame von der Generalbundesanwaltschaft eingestellt, da eine Reihe der Beschuldigten Deutschland verlassen haben. Bei anderen ergab sich demnach kein hinreichender Tatverdacht oder die Verfahren wurden wegen Geringfügigkeit eingestellt. (KNA, iQ)

 

Leserkommentare

Bernd M sagt:
Gegen eine Alternative sträuben sich die hiesigen konservativen Verbände ja. Das hat alles einen tieferen Sinn.
25.04.18
19:43
Sven Anatoli sagt:
Diese Korantext-Prediger sollten besser in ihren Heimatländern bleiben und Deutschland mit ihren Belehrungen in Ruhe lassen.
25.04.18
21:59
Johannes Disch sagt:
Das sind eben Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte. Statt sieben "Islamkonferenzen" abzuhalten, hätte man Imame ausbilden sollen.
26.04.18
11:46
Enail sagt:
Und gestern konnte man bei Kontraste verschiedene Moscheen sehen, der Imame auch von DITIB kamen, wie kleine Jungs in Militäruniform marschierten, den Märtyrertod spielten, sich tot stellen und wie dann die türkische Fahne über die am Boden liegenden Kinder gebreitet wurde. Als Besucher der Moschee darauf angesprochen wurden, war nicht einer dabei, der sich von solchem Gebaren distanzierte. Das wäre alles normal, die Kinder würden das alles nur spielen. Das nenne ich mal Integration. Wo Erdoghan verherrlicht wird und schon die Kinder auf ihn eingeschworen werden, obwohl, wie der Reporter sagte, die Kinder zumindest die deutsche Staatsbürgerschaft hätten. Und das war nicht eine Moschee, sondern mehrere, wo es solche "Spiele" zu sehen gab. Was hat das mit Glauben und Religion zu tun? Das ist Gehirnwäsche am schwächsten Glied der Gesellschaft, den Kindern. Dafür geben sich Moscheen und Imame her. Ich würde solche Moscheen schließen und die Imame ausweisen. Und die Familien, die das zulassen, sollten Besuch vom Jugendamt bekommen.
27.04.18
22:28
grege sagt:
die Islamverbände hätten sich mal um die Ausbildung der Imane kümmern können, haben es aber nicht auf die Kette gekriegt. Islamvertreter schimpfen bei jeder Gelegenheit auf den Staat, aber sind nicht in der Lage unabhängig von diesem zu agieren.
30.04.18
11:16
Johannes Disch sagt:
@Enail Über die 2 unglaublichen Vorfälle in den Moscheen, die sie schildern, gibt es hier bei "islamiq" einen Artikel.
30.04.18
13:02
Dilaver Çelik sagt:
Nicht jeder Imam, der sich für ein Dienst in Deutschland bewirbt, wird dafür zugelassen. Die Auswahlkriterien von Diyanet sind da streng.
07.05.18
3:09