Die Polizei in Osnabrück sucht nach einem Mann, der einem Mädchen an einer Bushaltestelle das Kopftuch heruntergerissen hat. Der VfL Osnabrück hilft der Polizei bei der Fahndung.
Am Samstagnachmittag kam es in der Tannenburgstraße zu einem Vorfall, bei dem einem 11-jährigen Mädchen das Kopftuch von einem Unbekannten weggerissen wurde. Das Kind stand gegen 16.35 Uhr an der Bushaltestelle in Höhe der Tiefstraße und wollte gerade in die Linie 11 (Richtung Neumarkt) einsteigen, als der Täter aus einer Gruppe von insgesamt 5 bis 6 Männern heraus nach dem Tuch griff und es dem Kind vom Kopf zog.
Wie ein Polizeisprecher in Osnabrück am Montag sagte, werde nicht ausgeschlossen, dass die Tat vom Samstagnachmittag einen fremdenfeindlichen Hintergrund habe. Dem Mädchen wurden auch ein paar Haare ausgerissen, es fing an zu weinen und lief wieder nach Hause.
Der Täter war in einer Gruppe von fünf bis sechs Männern unterwegs, die kurz zuvor aus einer Kneipe gekommen sein sollen. Die Tat geschah in der Nähe des Osnabrücker Fußballstadions. Ein öffentlicher Zeugenaufruf der Polizei Osnabrück wurde gestartet. Es sei möglich, dass es sich bei dem Täter um einen Fußballfan handele, der zuvor das Spiel zwischen Osnabrück und Jena besucht habe, hieß es.
Der Fußball-Drittligist VfL Osnabrück veröffentlichte am Dienstag auf seiner Webseite die Bitte der Polizei nach Hinweisen und eine Beschreibung des unbekannten Verdächtigen. „Dieser und die weiteren Vorfälle nach dem letzten Heimspiel sind nicht zu tolerieren“, wurde Geschäftsführer Jürgen Wehlend zitiert. „Wir verurteilen jede Art von Gewalt – egal von wem, gegen wen und aus welchen Gründen sie ausgeübt wird. Solche Leute brauchen wir weder im Stadion noch in unserem Umfeld. Bei uns gibt es für euch keinen Platz!“, betonte er.
Ein solches Verhalten sei nicht mit den Werten zu vereinbaren, die der VfL Osnabrück lebt und vertritt „und die wir erst kürzlich durch die Aktion ‚Gegen Rechts‘ deutlich und sichtbar für jeden nach außen getragen haben“, sagte Wehlend weiter. Mit der Aktion „Gegen Rechts“ hatte der Verein vor einem Monat für einige Aufmerksamkeit gesorgt. Der Club hatte sich dabei gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Gewalt und Homophobie positioniert. (dpa, iQ)