Wiens Bürgermeister Häupl spricht sich gegen ein Kopftuchverbot für muslimische Mädchen aus. Frauen mit Kopftüchern seien eine Bereicherung für das Stadtbild.
Der noch amtierende Bürgermeister Wiens Michael Häupl spricht sich in einem Interview mit der Zeitung Standard gegen ein Kopftuchverbot für muslimische Mädchen aus. Frauen und Mädchen dürften weder dazu gezwungen noch daran gehindert werden ein Kopftuch zu tragen. Die freie Entscheidung von muslimischen Mädchen müsste nüchtern akzeptiert werden. Er habe „keinen hysterischen Bezug dazu“. Ganz im Gegenteil. Muslimische Mädchen mit Kopftuch empfinde er vielmehr als „Bereicherung für das Stadtbild“. Seine Mutter hätte früher auch ein Tuch umgebunden.
Damit reagiert Häupl auf das Vorhaben des österreichischen Kanzlers Sebastian Kurz ein Kopftuchverbot für Mädchen in Kindergärten und Grundschulen zu verabschieden. Eine entsprechende Vorlage soll bis zum Beginn des Sommers ausgearbeitet sein. Um das Gesetz in Verfassungsrang zu heben, muss die Regierung aus konservativer ÖVP und rechter FPÖ eine Oppositionspartei von ihren Plänen überzeugen.
Der 68-jährige SPÖ Politiker scheidet noch diesen Monat als Wiener Bürgermeister aus. Nach 24-jähriger Tätigkeit im Wiener Ratshaus zieht sich der Politiker zurück. Sein Nachfolger wird Michael Ludwig.