Der Berliner Staatssekretär Steffen Krach unterstützt die Gründung eines Islam-Instituts an der Humboldt Universität Berlin. Damit zolle man den Berliner Muslimen Respekt und Anerkennung.
Der Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung in der Berliner Senatskanzlei, Steffen Krach (SPD), unterstützt die Gründung eines Instituts für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität. Es sei zwar „eine komplexe Angelegenheit und für alle Seiten ein Kompromiss – wie eigentlich immer im Gefüge zwischen Staat, Religion und Wissenschaft“, schrieb Krach in einem Gastbeitrag für den Berliner „Tagesspiegel“ (Montag). Die Gründung sei „aber längst überfällig in einer Stadt, in der Menschen unterschiedlicher Glaubensbekenntnisse zu Hause sind und in der wir entschieden für das Miteinander der Religionen einstehen“.
Krach betonte: „Es geht zunächst um die Wertschätzung der vielen tausend Menschen muslimischen Glaubens in unserer Stadt und die Anerkennung ihrer Bedarfe.“ In Berlin lebten gegenwärtig rund 300.000 Muslime. „Das sind Berlinerinnen und Berliner, die ihre Kinder zum islamischen Religionsunterricht schicken wollen oder Imame und geistliche Funktionsträger für ihre Gemeinden benötigen“, so der Staatssekretär. Zudem gehe mit der Etablierung eines solchen Instituts eine wichtige Integrationsfunktion einher: „Zum einen integrieren wir gemeinsam die islamische Theologie in den universitären Fächerkanon. Zum anderen stärken wir dadurch die Integration insbesondere derjenigen Muslime, die neu in unser Land kommen.“
Derzeit leitet die Humboldt-Universität das Einrichtungsverfahren für das Institut ein. Dazu gehörten Beratungen und Beschlüsse verschiedener Hochschulgremien mit dem Ziel, das Kuratorium der HU über die Gründung des Instituts Ende Juni entscheiden zu lassen. Unmittelbar danach solle das Ausschreibungsverfahren für die Professuren beginnen. Der Beirat solle bis zur Berufung der ersten Professuren Ende des Jahres etabliert werden. Der Lehrbetrieb soll zum Wintersemester 2019/20 beginnen.(KNA/iQ)