#mausgerutscht

Die menschenverachtenden „Faux-Pas“ der AfD

Die AfD ist wieder in den Schlagzeilen. Der Grund: rassistische Äußerungen. Dabei ist Alice Weidel nicht die Erste. Die AfD schaut auf eine Historie von menschenverachtenden Posts, Tweets und Aussagen zurück. Oder ist die Computermaus schuld? Hatice Çevik weiß es.

20
05
2018
Beatrix von Storch am Handy. Keine gute Idee! © HC
Beatrix von Storch am Handy. Keine gute Idee! © HC

Seit der Gründung der AfD im Jahr 2013 sind wir in Deutschland inzwischen mit gewissen Argumentationsstrukturen dieser rechtskonservartiven Patei vertraut. Immer wieder kommt es zu Äußerungen, die uns den Kopf schütteln lassen und fassungslos machen. Aktuell ist die Fraktionschefin Alice Weidel aufgrund ihrer rassistischen Äußerungen in den Schlagzeilen.

Auch die #Mausrutscher von Beatrix von Storch im Kontext des Münstervorfalls zeigen uns, dass es sich lohnt, einen Rückblick in die Geschichte des medialen Umgangs der AfD mit Social Media zu werfen.

Wir erinnern uns, dass AfD-Vize von Storch einen Twitterpost verfasst hatte, indem sie von einem „islamistischen“ Anschlag ausging, ohne dass jegliche Beweise vorhanden waren. Ziel war wie immer mit der Angst der Menschen rücksichtslos Politik zu machen.

Beatrix von Storch

Kurz danach erfolgt eine Entschuldigung per Facebook-Post, indem sie verdeutlicht, dass sie nicht wie Angela Merkel sei und Fehler eingestehe. Dabei betont sie aber immer wieder die Gefahr und redet über Angst und Bedrohung.

Upppsss… Doch kein „islamistischer“ Angriff.

 

Doch lasst uns zurück zu den Anfängen gehen. Die Geschichte von #Mausgerutscht beginnt schon fast klischeehaft mit einer menschenverachtenden Aussage der AfD. Im Januar 2016 fordert Frauke Petry im „Mannheimer Morgen“ Waffeneinsatz für Flüchtlinge, die illegal die Grenze überschreiten und bekommt Unterstützung von ihrer Parteikollegin von Storch. 

Doch es bleibt nicht nur bei diesem Post. Die AfD-Vize antwortet ganz klar auf die Frage, ob es gerechtfertigt sei, in solch einem Fall auch auf Frauen und Kinder zu schießen, mit einem kaltblütigen „Ja“.

Eben für dieses „Ja.“ hat sie dann später eine Computermaus verantwortlich gemacht.

                                                                       

Da fragt man sich tatsächlich, ob Social Media ein Segen oder Fluch ist. Die Medienskandale der AfD-Parteimitglieder haben kein Ende. 2017 folgt ein weiterer Post von der #mausgerutscht-Königin Beatrix von Storch, in dem es heißt: “Je länger Merkel am Ruder der CDU bleibt, desto mehr Fleisch werden wir von ihrem Kadaver reißen.“

Kurze Zeit später wurde dieser Post wieder gelöscht und von Storch rechtfertigte sich mit einem filmreifen Tweet. Sie befinde sich in einer Tweetpause und in einem Funkloch in einer Entfernung von 13.000 km. Nicht sie sondern ihr Social Media Team habe diesen „Schrottpost“ verfasst.

Üblicherweise wird die Schuld schnell anderen in die Schuhe geschoben. Auf diese lächerliche Antwort gab es dann auch tolle Reaktionen. 

 

Doch von Storch ist beileibe nicht die Einzige, die sich solche Ausrutscher leistet. 2016 äußerte sich der Vize-Parteichef Alexander Gauland rassistisch gegenüber dem Fußballnationalspieler Jérôme Boateng. Er sagte, dass die Leute ihn als einen guten Fußballspieler schätzen, aber keiner ihn als Nachbarn haben möchte. Das sorgte natürlich für eine Empörung in der Öffentlichkeit. Später versuchte Gauland alles gerade zu biegen und verzweifelt zu erklären, dass er nicht wusste, dass Boateng ein „Deutscher und gleichzeitig Christ“ sei. Ohh, da hat man ja schon fast Mitgefühl mit dieser bemitleidenswerten Rechtfertigung Gaulands.

Bei all diesen Fauxpas und Mausrutschern dürfen wir jedoch nicht die Ernsthaftigkeit hinter ihren Aussagen vergessen. Es sind ernst gemeinte rassistische Äußerungen, die viele Menschen dieser Gesellschaft erreichen. Sie provozieren eine neue Debattenwelle und neutralisieren grenzwertige Aussagen.

Man möchte das alles als Scherz aufnehmen, vielleicht sogar darüber lachen, aber diese Partei ist kein Scherz, eine Lachnummer schon, aber kein Scherz.

 

Leserkommentare

Manuel sagt:
Wäre auch mal interessant hier einen Artikel über die rassistischen Äußerungen Erdogans über die Kurden zu lesen.
22.05.18
18:06
Johannes Disch sagt:
@Manuel (22.05.18, 18:06) Macht das die rassistischen Ausfälle der AfD etwa weniger schlimm??
23.05.18
14:14
Andreas B sagt:
@Manuel Wir leben hier in Deutschland, nicht in der Türkei. Entsprechend stehen erst einmal die rassistischen Aussagen deutscher Politiker im Fokus. Im übrigen hat Erdogan den Kurden weit mehr Rechte gegeben, als die kemalistischen Regierungen vor ihm. Der antikurdische Rassismus in der Türkei ist kein Produkt der AKP, sondern eher Atatürk zu verdanken. Entsprechend dürften sich Erdogans rassistische Äußerungen übder die Kurden in Grenzen halten. Übrigens wählen nicht gerade wenige Kurden die AKP, weil nämlich Kurden tententiell eher religiös-konservativ sind.
24.05.18
14:47
Harousch sagt:
Das Kompetenzniveau B1 des Europäischen Referenzrahmens zur Erlernung der Deutschen Sprache hat B. Storch anscheinend nicht bestanden. Die „Texte“ Ihrer Tweets lassen sogar auf eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hindeuten, was wiederum die Frage nach dem Grund der Beliebtheit dieses Wesens unter den AfD-Mitgliedern relativ schnell beantworten lässt: Man wählt dann halt doch lieber jemanden aus den eigenen Reihen der Mittelllosen, Unterbelichteten und Weniger-Geistreichen.
26.05.18
17:03
grege sagt:
@ Andreas Übrigens wählen nicht gerade wenige Kurden die AKP, weil nämlich Kurden tententiell eher religiös-konservativ sind. Das 2. Wort hat einen Buchstaben zu wenig, nicht wählen, sondern wählten.
27.05.18
20:10
grege sagt:
Relativierungen sind nie richtig. Der Holocoust kann z.B. nicht mit der anschließenden Vertreibung aus den ehemaligen Ostgebieten verrechnet werden. Daher sollten auch islamfeindliche Vorfälle und islamextremistische möglichst separat betrachtet werden. Allerdings mutet es hier schon manchmal seltsam an, dass islamfeindliche Vorfälle in den entlegensten Stellen auch außerhalb Deutschlands thematisiert werden,vergleichbare islamextremistische Aktion so gut wie gar nicht angesprochen werden. Da kann ich Manuel nur Recht geben. So entstehen genau die Zerrbilder, die man den Mainstreammedien vorwirft.
27.05.18
20:18
Andreas B sagt:
@grege Über von Ihnen so genannte islamextremistische Aktionen wird zur Genüge in den "normalen" Medien berichtet, so dass sich da nich auch noch islamiq draufstürzen muss. Abgesehen davon wird hier meiner Erinnerung nach sehr wohl über islamistische Taten berichtet.
29.05.18
13:32
Kritika sagt:
L.S. Gemessen an den Stürmischen Hasstiraden im Koran, gericht an uns, Islamfreie Bewohner Deutschlands, die wir das Privileg haben, in ein weitestgehend Muslimfreies Land leben dürfen, (wofür wir Allah nicht genug danken können) , muten die schäbigen Äusserungen von AFD Mitgliedern eher wie ein laues Lüftchen an. Gruss, Kritika
02.06.18
21:50
Kritika sagt:
L.S. Harousch schreibt: Das Kompetenzniveau B1 des Europäischen Referenzrahmens zur Erlernung der Deutschen Sprache hat B. Storch anscheinend nicht bestanden. Die „Texte“ Ihrer Tweets lassen sogar auf eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hindeuten - - - » Respekt, Harnousch, dass Sie aus geschriebenen Text auf LeseSchwäche schiessen können. ---------- Übrigens Kritika deutet jede Stimme für die AFD als ein 'Dislike' für Islam und Muslims. --------- Noch ist die AFD bedeutungslos genug, um den ebenfalls noch bedeutungslosen Islam in die Quere kommen zu können. Aber der Beitrag hier zeigt, wie umfangreich und sorgfältig Islamiq den Gegner beobachtet und welch hohe Aufmerksamkeit ihm zuteil wird. Dabei sind die Bedenken der MuslimLobby durchaus nachvollziehbar: Die AFD ist bereits mit einer starken Fraktion im Parlament- und dort mit Stimmrecht vertreten. Noch will keiner der 'etablierten' Parteien etwas mit denen zu tun haben aber war das mit den Grünen ( als die noch Strickzeug und Turnschuhe als Markenzeichen hatten) nicht ebenso? Muslims sitzen glücklicherweise nicht im Parlament, besitzen kein Stimmrecht, und haben deshalb allen Grund, die besser aufgestellte AFD im Auge zu behalten (was sie ja auch tun). Gruss Kritika
02.06.18
22:58
Saadet sagt:
@Kritika Es heißt Harousch. Es heißt Leseschwäche. Es heißt schließen. Harousch hat recht. Frau von Storchs ungemein hohlen Tweets sind vermehrt orthographisch falsch. Fakt. Damit scheint die Dame ja in feiner Gesellschaft zu sein. Mein Germanistikprofessor hat schon vor Jahren den Verfall des geschriebenen Textes vorausgesagt. Wenn ich mir einige Kommentare anschaue,muss ich ihm leider zustimmen. Schade, dabei ist die deutsche Sprache so wunderbar!
04.06.18
11:51
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