Aalener Pfarrer trägt ein Kopftuch während der Pfingstmesse, um gegen Alice Weidels diskriminierende Äußerung gegenüber Musliminnen zu protestieren.
Aus Protest gegen die diskriminierende Rede der AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel im Bundestag und aus Solidarität mit muslimischen Frauen trug der Aalener Pfarrer Wolfgang Sedlmeier ein Kopftuch während der katholischen Pfingsmesse am Sonntag, wie die „Schwäbische Aalen“ berichtete. Sein Protest richte sich „gegen eine Abgeordnete, also eine gewählte Frau, die in herablassender und beleidigender Weise im Bundestag von Kopftuch-Trägerinnen“, so der Pfarrer. Weidel äußerte in einer Rede letzte Woche, dass „Burkas, Kopftuchmädchen, alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse“ weder zum Wohlstand Deutschlands beitrügen noch den Sozialstaat sicherten. Dafür entete sie nicht nur von Muslimen scharfe Kritik.
Der Pfarrer erhielt von seiner Gemeinde sowie in den sozialen Medien viel Beifall für seine Aktion. Damit stellte er klar, dass die islamfeindlichen Äußerungen nichts mit christlichen Werten zu tun haben. Wer Menschen aufgrund ihrer religiösen Kopfbedeckungen diskriminiere, verstöße gegen die Menschenwürde und gegen den Geist des Pfingstevangeliums, meint Sedlmeier.
Aber auch Kritiker meldeten sich zu Wort. Bischof Gebhard Fürst unterstützt zwar die Botschaft, die der Pfarrer vermitteln wollte, hält aber diese Form des Protests für “grenzwertig und nicht sehr glücklich gewählt“.