Aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke geht nun hervor, dass im ersten Quartal dieses Jahres 157 islamfeindliche Straftaten auf Muslime und Moscheen erfasst wurden.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind in Deutschland 157 islamfeindliche Straftaten verübt worden – zehn weniger als im letzten Quartal 2017. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, wie die „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Freitag) berichtet.
In den meisten Fällen handelte es sich den Angaben zufolge um Volksverhetzung. Seit Jahresbeginn seien in Deutschland zehn Moscheen attackiert und 15 Muslime verletzt worden. 14 der 15 Taten, bei denen Muslime verletzt worden seien, hätten Rechtsextremisten begangen. In einem Fall sei „religiöse Ideologie“ das Motiv gewesen.
Die neuen Zahlen bestätigen laut dem Zeitungsbericht, dass seit vergangenem Herbst immer weniger antiislamische Straftaten begangen werden. Im Zweiten Quartal 2017 habe die Zahl bei 274 gelegen, im dritten Quartal habe es 288 gegen Muslime gerichtete Straftaten gegeben. Im vierten Quartal sei die Zahl dann auf 167 Straftaten zurückgegangen.
Der Rückgang bei den islamfeindlichen Straftaten sei „erfreulich, aber kein Grund zur Entwarnung“, sagte Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, der Zeitung. Die „unverhohlen islamfeindliche Hetze der AfD im Parlament“, aber auch Äußerungen von Unions-Politikern, wonach der Islam nicht zu Deutschland gehöre, sorgten für Verunsicherung unter Muslimen, so Jelpke.
Die deutschen Polizeibehörden haben einem Bericht zufolge, der im März erschien, in diesem Jahr bislang mehr als 40 Angriffe mutmaßlicher prokurdischer Aktivisten auf Moscheen, Kulturvereine oder türkische Restaurants registriert. Dies berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Vergangenes Jahr waren es demnach insgesamt 13 solcher Übergriffe.(KNA, iQ)