Großbritannien

„Wir Muslime richten ein Wort an die Juden. Schalom.“

Britische Muslime schreiben einen offenen Brief gegen den Antisemitismus und solidarisieren sich mit Juden. Die ganzseitige Zeitungsanzeige hat sich schnell im Internet verbreitet.

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05
2018
Britische Muslime solidarisieren sich © Twitter, bearbeitet by iQ.
Britische Muslime solidarisieren sich © Twitter, bearbeitet by iQ.

Muslime in Großbritannien haben mit einer ganzseitigen Erklärung in der überregionalen Tageszeitung „The Telegraph“ (Donnerstag) Antisemitismus verurteilt und Juden ihre Solidarität zugesichert. „Die Zeit ist gekommen, um es auszusprechen. Viel zu lange wurde nichts gegen Antisemitismus getan“, heißt es in dem offenen Brief, den rund ein Dutzend bekannte Muslime unterzeichnet haben.

Überschrieben ist er mit den Worten: „Wir Muslime richten ein Wort an die Juden. Schalom.“, der hebräische Begriff für Frieden.

Zu den Unterzeichnern zählen leitende Polizeioffiziere, Menschenrechtsaktivisten und Engagierte im interreligiösen Dialog. Die islamische Gemeinschaft in Großbritannien werde nicht gedeihen, solange Juden sich bedroht fühlen müssten, schreiben sie und fordern alle Muslime zum Einschreiten gegen Antisemitismus auf.

Muslime müssten wachsam sein, wenn internationale Verwicklungen zum Anlass genommen würden, um Juden zynisch zu verleumden und mit antisemitischen Stereotypen zu arbeiten. „Unseren jüdischen Brüdern und Schwestern sagen wir, im Kampf gegen einen der ältesten und bösartigsten Hass in der Geschichte seid ihr nicht allein, sondern mit uns gemeinsam“, heißt es weiter.

Leserkommentare

gregek sagt:
"Aber Ihnen wird das nie genug sein. Sie wollen vor allem eines: Muslime auf der Anklagebank sehen. Und am liebsten wäre es Ihnen, Muslime würden in Sack und Asche gehen und sich permanent selbst bezichtigen." Das sind typische haltlose Aussagen als Stichtwortgeber für Extremisten. Diese Worte könnten auch aus dem Mund eines Hasspredigers in einer x beliebigen Moschee stammen. Mit Ihrem Hass und Ihrer Stigmatisierung von andersdenkenden bekämpft man bestimmt keinen Radikalismus, sondern legt sich mit dieser Klientel in Bett. Ist naütliich einfach, Kritiker als Feindobjekte zu betrachten und schon sind die Probleme gelöst.
06.06.18
22:51
Johannes Disch sagt:
Unter dem Stichwort "Islamkritik" geht inzwischen so ziemlich jede Schweinerei durch. Exemplarisch dafür war gestern Abend wieder Necla Kelek bei "Maischberger." Da könnte man auch die Reden eines Josef Goebbels mit "Judenkritik" etikettieren. Jedem ist wohl klar, mit "Kritik" hatte das ganze bei Goebbels nichts zu tun. Aber beim Islam etikettieren wir einfach "Kritik" und jede Verzerrung, Verallgemeinerung und Verfälschung geht durch; jedenfalls bei einer gewissen Klientel, die "Islamkritik" inzwischen zum Volkssport erhoben hat und die am liebsten sehen würde, wie sich Muslime permanent selbst bezichtigen. Wie viele Antisemitismus-Demos dürfen es denn sein, damit man Muslimen die Distanz zu den Extremisten abnimmt? Reichen vier die Woche? Oder müssen es gleich sieben sein? Und wie viele müssen denn teilnehmen? Jede Form nutzt sich ab, wird sie zu häufig angewendet. Spätestens in der vierten Woche würden sich die meisten Leute gelangweilt abwenden. "Was? Schon wieder eine Muslim-Demo gegen Antisemitismus? Gäähhhn. Wie langweilig." Viel wichtiger und viel wirkungsvoller als plakative Lichterketten sind Projekte a la "HEROES" wo u.a. muslimische Sozialarbeitern wie Asmen Ilhan und Ahmad Mansour Rollenspiele mit muslimischen Jugendlichen spielen, um die Rollenbilder und Geschlechterbilder zu hinterfragen.
07.06.18
19:38
grege sagt:
@ Herr Disch "Was? Schon wieder eine Muslim-Demo gegen Antisemitismus? Gäähhhn. Wie langweilig." Diesem Zustand ist die muslimische Community genauso nah wie der heilige römische Reich deutscher Nation der Raumfahrt. Die Islamkritik ist legal und durch die Leitlinien des Presserates abgesegnet. Muslime und der Islam können genauso gut ein Gegenstand von Kritik sein wie das Eheleben von Boris Becker, der Missbrauchsskandal in den Kirchen oder die Trotteleien eines Herrn Stoibers. Ihnen steht ja die Möglichkeit offen, eine Gesetzesinitiative anzustoßen, die den Islam als besondere Monstranz unter Artenschutz zu stellen.
13.06.18
21:16
Johannes Disch sagt:
@grege (13.06.18, 21:16) Islamkritik ist auch völlig okay. Was aber ebenso okay ist, das ist die Kritik der Islamkritik. Aber genau damit tun sich viele "Islamkritiker" schwer.
20.06.18
13:22
gregek sagt:
@ Herr Disch Viele Muslime und Islamversteher setzen Isalmkritik pauschal mit Islamhetze gleich, daran Kritik zu üben, ist ebenso völlig legal.
24.06.18
11:12
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