Als Reaktion auf Alice Weidels (AfD) islamfeindliche Bundestagsrede, rufen Aktivisten nun zum „1. bundesweiten solidarischen Kopftuchtag“ auf.
Aktivisten rufen in den sozialen Netzwerken am 30. Mai zum ersten bundesweiten solidarischen Kopftuchtag auf und reagieren damit auf die Rede der AfD-Bundestagsabgeordneten Alice Weidel, in der sie „Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner“ in einem Satz als „Taugenichtse“ bezeichnet, die weder den „Wohlstand“, noch den „Sozialstaat“ in Deutschland sicherten.
„Kopftuchtragende Menschen in einem Satz mit Kriminalität und Faulheit zu erwähnen, ist für uns ein gezielter Versuch, Menschen muslimischen Glaubens zu diffamieren. Deshalb kann jeder frei denkende Mensch am 30.05. zeigen, wie tolerant Deutschland ist, und an diesem Tag ein Kopftuch tragen – auf der Straße oder auf dem Profilbild – für eine bunte Gesellschaft, in der jeder tragen und glauben darf, was er will“, heißt es in der Ankündigung der Veranstaltung. Bei facebook haben bereits über 1000 User ihre Teilnahme zugesichert. Weitere 1800 haben Interesse an der Veranstaltung bekundet. Die Veranstalter machen klar, dass es ihnen nicht darum ginge Kopftuchdebatten zu führen. Das Thema „Kopftuch“ sei zwar komplex und vielschichtig. Es ginge bei dieser Aktion aber lediglich um Solidarität gegen Hetze, Rassismus und gesellschaftliche Ausgrenzung.
Initiiert wurde die Veranstaltung u.a. von Bianca Wilsinski aus Nordrhein-Westfalen. Zunächst startete sie die Protestaktion „Ich zeige Gesicht gegen die AfD und trage Kopftuch“ und rief Teilnehmer dazu auf, auf den sozialen Netzwerken Fotos von sich mit Kopftüchern zu posten. „Ich war zu tiefst geschockt, dass im Bundestag eine rassistische Rede gehalten wurde, in der die AfD äußere Merkmale zu instrumentalisieren versucht. Ich musste auch sofort an die vielen Menschen denken, die ihr Kopftuch freiwillig tragen, sei es aus religiösen oder aus modischen Zwecken oder sogar aus beidem“, so Wilsinski gegenüber „NEX24“. Nachdem diese Aktion bereits sehr viel Anklang gefunden hat, entschied sie sich gemeinsam mit Gleichgesinnten eine Protestaktion zu starten, die über das Internet hinausgeht und das Tragen von Kopftüchern in der Öffentlichkeit impliziert.
Eine facebook-Veranstaltung wurde schließlich erstellt und zum ersten bundesweiten solidarischen Kopftuchtag aufgerufen. Die Initiatoren seien überwältigt über den Zuspruch, den sie erhalten. „„So viele liebe Menschen, die ihr Gesicht gegen Rassismus, Hass und Hetze zeigen und sich für ein weltoffenes, tolerantes und buntes Deutschland einsetzen“, meint Mitinitiator Maxim Schmidt gegenüber „NEX24“