Einer aktuellen Studie zufolge sind Katholiken in Deutschland skeptischer gegenüber Muslimen als Protestanten. Nur in der Schweiz sieht es anders aus.
Deutsche Katholiken äußern eher als Protestanten negative Ansichten über Muslime. Das geht aus einer aktuellen Studie des Pew-Forschungsinstituts mit dem Titel „Christ sein in Westeuropa“ hervor, für die im vergangenen Jahr rund 25 000 Erwachsene in 15 Ländern befragt worden waren. Danach antwortete etwa jeder zweite Katholik (51 Prozent), er sei nicht bereit, Muslime als Familienmitglieder zu akzeptieren. Von den befragten Protestanten äußerten dagegen nur etwa 16 Prozent diese Ansicht.
Anders stellt sich die Situation in der Schweiz dar, wo 41 Prozent der Protestanten und 34 Prozent der Katholiken Vorbehalte gegen Muslime in der eigenen Familie äußerten. Eine ähnlich hohe Ablehnung wie unter deutschen Katholiken fanden die Forscher sonst nur noch in Italien. Den Angaben zufolge wären 48 Prozent der Katholiken in Italien nicht bereit, muslimische Familienmitglieder zu akzeptieren.
Die Studie des US-Forschungsinstituts zeigt außerdem, dass ablehnende Einstellungen gegenüber Einwanderern, Muslimen und Juden unter Christen häufiger sind als unter konfessionslosen Westeuropäern. Das gilt unabhängig davon, ob es sich um praktizierende Christen handelt oder um solche, die entweder nie oder sehr selten zum Gottesdienst gehen. (dpa, iQ)