Niedersachsen

DITIB bestreitet Werbung für türkischen Militäreinsatz

In DITIB-Moscheen soll für türkische Militäreinsätze in Syrien geworben worden sein. Starke Kritik kam von politischer Seite. DITIB widerspricht diesen Vorwürfen. Ein Aufruf dieser Art sei nicht bekannt.

05
06
2018
DITIB
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Der DITIB-Landesverband Niedersachsen hat Berichte zurückgewiesen, wonach in seinen Moscheen in Niedersachsen für türkische Militäreinsätze in Syrien geworben worden sein soll. Auch nach intensiver Recherche sei der DITIB in Niedersachsen ein angeblicher Aufruf dieser Art nicht bekannt, sagte die DITIB-Vizevorsitzende Emine Oğuz am Montag.

Die Landesregierung hatte zuvor als Antwort auf eine FDP-Anfrage erklärt, ihr sei bekannt, dass in niedersächsischen Moscheen für militärische Einsätze der Türkei geworben worden sein soll. Worauf die Regierung diese Vermutung stützt, konnte das zuständige Kultusministerium zunächst nicht sagen.

„Wer junge Muslime zu militärischen Einsätzen auffordert, der hat mit Religion wenig zu tun, sondern der lässt sich vom türkischen Staatschef Erdoğan instrumentalisieren“, sagte FDP-Chef Stefan Birkner der „Nordwest-Zeitung“. „Die Landesregierung muss darlegen, wie sie konkret die Unabhängigkeit DITIB´s von der Türkei befördern will und welches Konzept sie dabei verfolgt.“

Wenn die Situation so weiterlaufe, werde Niedersachsen die DITIB endgültig als Ansprechpartner verlieren. Die Regierung hatte erklärt, sie wolle das Bemühen des DITIB-Landesverbandes zur Lockerung der Anbindung an den türkischen Staat unterstützen.

Bundesweit waren die DITIB-Moscheen vor einigen Monaten wegen ihrer engen Beziehungen zur türkischen Regierung in die Kritik geraten. Kurdische Gruppen hatten den Gemeinden vorgeworfen, sie betrieben in den Gotteshäusern „Kriegspropaganda“. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
Zuviel Tequila, Frau Emine Oğuz ?
05.06.18
18:35
Dilaver Çelik sagt:
"Kurdische Gruppen hatten den Gemeinden vorgeworfen, sie betrieben in den Gotteshäusern „Kriegspropaganda“." Es ist eine Irreführung der Medien und eine Beleidigung am muslimischen kurdischen Volk, bei diesen gottlosen Ablegern der Terrororganisation PKK, welche in Deutschland offen Werbung für die PKK machen, in Deutschland Fitna stiften und damit den öffentlichen Frieden sowie die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden, von "kurdischen Organisationen" zu sprechen.
05.06.18
18:42
Johannes Disch sagt:
Nun ja, dass Kinder in DITIB- Moscheen in Gladbach und Herford mit Spielzeugwaffen und in Uniform der Schlacht von Galipoli "gedacht" haben, das ist ein Fakt. Die DITIB ist und bleibt umstritten, woran sie selbst schuld ist. Erst nachdem Erdogan und die AKP mal abgetreten sind, kann man die DITIB wieder als seriösen Gesprächspartner heranziehen. Sorry, liebe Erdogan-Fans: Aber euer Ersatz-Sultan "Recep Tayyip I." geht halt gar nicht mehr. Der hat in Deutschland und Europa keinen Kredit mehr. Aber das kann nur der türkische Wähler ändern.
06.06.18
20:53
Dilaver Çelik sagt:
@Johannes Disch Es ist ein Fehler, die DITIB nach der Politik in der Türkei zu beurteilen anstatt nach ihren Aktivitäten vor Ort. Man sollte sorgfältig zwischen DITIB und der Politik in der Türkei unterscheiden, da die DITIB sehr heterogen zusammengesetzt und überparteilich ist. Man kann weder DITIB, noch ihren türkischen Kooperationspartner Diyanet dafür haftbar machen, wenn Erdoğan was anstellt. Politiker kommen und gehen. Die DITIB sowie Diyanet bleiben.
07.06.18
22:03
Dilaver Çelik sagt:
Übrigens: Gedenkfeierlichkeiten über die Schlacht von Gallipoli und dass Kinder dabei in Theaterstücken als tapfere türkische Soldaten die Schlacht nachstellen, taugen nicht als Vorwurf. Wer das zum Vorwurf macht, der bezeugt damit nur seine eigene Unkenntnis.
08.06.18
16:19
Johannes Disch sagt:
@Dilaver (07.06.18, 22:03) Danke für ihre Erläuterungen. Ich hoffe, Sie liegen richtig mit ihrer Prognose. Wäre wünschenswert für das nach wie vor freundschaftliche Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland.
08.06.18
19:50
Roland Klein sagt:
@Dilaver Çelik Natürlich muss sich die DITIB auch nach der Politik in der Türkei beurteilen lassen, da sie diese als Ableger einer staatlichen türkischen Behörde in Deutschland widerspiegelt. Der Vorsitzende der DITIB ist immer ein aus der Türkei entsandter Beamte und sämtliche Imame kommen aus der Türkei. Jüngst wollte der ehemalige Generalsekretär der DITIB sogar für die AKP ins Parlament. Gescheitert ist er lediglich daran dass Erdogan und seine Kampfgefährten andere verdiente Mitglieder unterbringen wollten. Das ändert aber nichts daran, dass die DITIB nicht nur mit der türkischen Regierung eng verbunden ist, sondern eben auch mit der AKP, die wiederum ihrerseits Terrororganisationen wie die Hamas oder die Muslimbrüder unterstützt. Und da Sie so darauf Wert legen, dass die DITIB nach ihrem Tun beurteilt werden muss, dann ist gerade die Märtyrerverehrung der DITIB ein Hinweis auf ihre Unverträglichkeit mit der deutschen Kultur. Zu erinnern ist auch, dass die Jugend der DITIB vorletzte Weihnachten das christliche Fest verschmäht hat. Und dann gab es da auch noch die Bröschüre für Kinder, die den Märthyrertod verherrlicht hat, also faktisch Selbstmordattentate, wie sie von islamistischen Terroristen verübt werden gutgeheissen hat. Die DITIB ist also inzwischen eine islamistische Organisation, die aus der Türkei, konkret von der AKP gesteuert wird. Ihre ständigen rassistischen Ausfälle gegen nichtmuslimische Deutsche können das zwar für Moslems vernebeln, nicht jedoch für die Mehrheitsgesellschaft.
11.06.18
10:06