In DITIB-Moscheen soll für türkische Militäreinsätze in Syrien geworben worden sein. Starke Kritik kam von politischer Seite. DITIB widerspricht diesen Vorwürfen. Ein Aufruf dieser Art sei nicht bekannt.
Der DITIB-Landesverband Niedersachsen hat Berichte zurückgewiesen, wonach in seinen Moscheen in Niedersachsen für türkische Militäreinsätze in Syrien geworben worden sein soll. Auch nach intensiver Recherche sei der DITIB in Niedersachsen ein angeblicher Aufruf dieser Art nicht bekannt, sagte die DITIB-Vizevorsitzende Emine Oğuz am Montag.
Die Landesregierung hatte zuvor als Antwort auf eine FDP-Anfrage erklärt, ihr sei bekannt, dass in niedersächsischen Moscheen für militärische Einsätze der Türkei geworben worden sein soll. Worauf die Regierung diese Vermutung stützt, konnte das zuständige Kultusministerium zunächst nicht sagen.
„Wer junge Muslime zu militärischen Einsätzen auffordert, der hat mit Religion wenig zu tun, sondern der lässt sich vom türkischen Staatschef Erdoğan instrumentalisieren“, sagte FDP-Chef Stefan Birkner der „Nordwest-Zeitung“. „Die Landesregierung muss darlegen, wie sie konkret die Unabhängigkeit DITIB´s von der Türkei befördern will und welches Konzept sie dabei verfolgt.“
Wenn die Situation so weiterlaufe, werde Niedersachsen die DITIB endgültig als Ansprechpartner verlieren. Die Regierung hatte erklärt, sie wolle das Bemühen des DITIB-Landesverbandes zur Lockerung der Anbindung an den türkischen Staat unterstützen.
Bundesweit waren die DITIB-Moscheen vor einigen Monaten wegen ihrer engen Beziehungen zur türkischen Regierung in die Kritik geraten. Kurdische Gruppen hatten den Gemeinden vorgeworfen, sie betrieben in den Gotteshäusern „Kriegspropaganda“. (dpa, iQ)