Das Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin stellt ab sofort mehr als 11.000 Bestände aus der islamischen Kultur online zur Verfügung. Ermöglicht wurde diese Grundlagenarbeit durch eine private Förderung.
Das Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin zeigt künftig mehr als 11.000 Objekte seiner Sammlung online und macht damit eine der weltweit bedeutendsten musealen Bestände der islamischen Kultur in großen Teilen der interessierten Öffentlichkeit wie der Wissenschaft zugänglich. Ermöglicht wird diese Grundlagenarbeit
durch die großzügige Unterstützung von Yousef Jameel, einem privaten Förderer von Bildung, Forschung und Kunst.
„Wir sind froh, dass wir durch diese Zuwendung die notwendige Revision unserer Sammlung beginnen konnten“, so Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst. „Unser Dank gilt Yousef Jameel für seine großzügigen Geste wie auch den zahlreichen Spezialisten, die in der mühevollen Kleinarbeit involviert waren. Unser Ziel ist die vollständige Aufarbeitung und digitale Nutzbarmachung der Bestände, was noch jahrelange
Nacharbeiten erfordern wird.“
Von 2012 bis 2017 erfasste, dokumentierte und fotografierte ein interdisziplinäres Team aus Kunsthistorikern, Archäologen, Fotografen, Museologen und Restauratoren einen Großteil der Sammlung. Sie erfassten die wesentlichen Daten der Museumsobjekte wie Datierung, Herkunft, Materialien und Herstellungstechniken. Zudem wurden verschiedene Ansichten der Objekte, ggf. auch interessante Details, fotografiert.
Die Sammlung des Museums für Islamische Kunst umfasst Werke der Kunst, Kultur und Archäologie muslimisch geprägter Gesellschaften von der Spätantike bis in die Moderne. Regional deckt sie ein Gebiet vom südlichen und östlichen Mittelmeerraum über Anatolien, den Vorderen Orient und Zentralasien bis nach Indien ab. Nach dem Abschluss des Digitalisierungsprojekts sind nun repräsentative Beispiele von Kunstwerken und Objekten materieller Kultur online verfügbar – einschließlich Teppichen, Textilien sowie Objekten aus Metall, Glas, Keramik und Elfenbein.
Besonders hervorzuheben ist demnach die Digitalisierung zweier persischer Handschriften: der mehr als 900-seitigen Anthologie für den Timuriden-Prinzen Baisunqur von 1420 und eines mehr als 600-seitigen Korans von 1560-70.