Herne

Gymnasium schafft Burkinis an

Ein Gymnasium in Herne bietet Burkinis zum Verleih für muslimische Schülerinnen an, um ihnen die Teilnahme am Schwimmunterricht zu ermöglichen. Dafür erntet die Schule Kritik.

13
06
2018
Burkini © Marks & Spencer

Das Pestalozzi-Gymnasium in Herne schafft 20 Burkinis zum Verleih an muslimische Schülerinnen an, wie die WAZ berichtete. So könnten auch muslimische Schülerinnen am obligatorischen Schwimm-Unterricht teilnehmen. 15 Schülerinnen hätten das Angebot nach Angaben des Schulleiters Volker Gößling bereits genutzt. Die Anschaffung sei nicht mit öffentlichen Geldern finanziert worden, sondern mit Spenden.

An der Schule gäbe es ein Hilfspaket für „Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft, ihres familiären Umfeldes oder ihres kulturellen Hintergrundes Schwierigkeiten haben, am Sportunterricht, am Unterricht allgemein und am gesamten Schulleben inklusive Klassenfahrten teilzunehmen“, so Gößling gegenüber Spiegel Online. Im Rahmen dieses Hilfskonzeptes würde man Schüler mit Sport- und Schwimmsachen oder auch Schreibmaterialien versorgen, wenn der Bedarf besteht. Die Anschaffung der Burkinis vor 2 Jahren, die an muslimische Schülerinnen verliehen werden, dienen ebenfalls diesem Inklusionsgedanken. „Wir wollen Teilhabe ermöglichen“, so Schulleiter Gößling.

In sozialen Netzwerken und auch von Politikern erntet das Gymnasium nun viel Kritik für den Vorstoß.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Schulen sollten besser Aufklärungsarbeit leisten, dass Bekleidungsvorschriften nichts Unabänderliches sind. Bodenlange Röcke galten in Europa bis zum 1. Weltkrieg als weibliches Bekleidungsmuss. Frauen in Hosen waren noch Mitte des 20. Jahrhunderts nicht überall gerne gesehen. Warum tragen eigentlich muslimische Männer keine Burkinis?
13.06.18
14:40
Frederic Voss sagt:
Eine haarsträubend-falsche gymnasiale Einzelentscheidung mit absurdem Signal-Charakter. Man kann nur noch den Kopf dazu schütteln.
14.06.18
0:34
Prinzessin Rosa sagt:
Wenn ich jetzt mal ganz gemein sein darf und es offen ausspreche, den Kritikern geht es also gar nicht darum das alle schwimmen können sollen, sondern es soll eine Fleischbeschau sein, was durch die Burkinis ja nun nicht geht. Den Kritikern kann man es echt nie recht machen.
14.06.18
19:27
Kritika sagt:
L.S. Jetzt sollen Prüde Sitten aus der Zeit von Allahs Erfindung bei uns woimmer es geht hoffähig gemacht werden, scheusslich! Derweil denken die Mufties darüber nach, weshalb der Islam unter den Zwergsekten den allerletzten Platz in der BeliebtheidsSkala einnimmt. Gruss, Kritika
16.06.18
10:35
Frederic Voss sagt:
Besser und erfreulicher wäre eine Nachricht mit der Überschrift "Gymnasium schafft Burkinis ab".
16.06.18
14:35
Enail sagt:
Dazu las ich kürzlich einen Artikel in meiner Heimatzeitung. Der Frauenbadetag soll abgeschafft werden. Dazu meldeten sich Muslime zu Wort. Der Burkini hilft uns nicht. Wir dürfen nicht nur keine Haut zeigen, wir dürfen aber auch keine sehen. Wie krank ist das denn. Es scheint sich in erster Linie nur um das Thema NR 1 zu drehen. Eine andere Muslimin, die auch als Trainerin beschäftigt ist schreibt dazu. Jetzt sind wir soweit, dass doch einige Frauen von ihren Männern die Erlaubnis bekommen haben das Bad zu besuchen, nun müssen wir befürchten, dass sie es ihren Frauen wieder verbieten. So sieht es aus. Männer bestimmen was Frauen zu tun und zu lassen haben, ob sie Sport treiben dürfen oder ein Schwimmbad besuchen dürfen. Nicht mal 9jährige Jungs dürfen mit ihrer Mutter oder mit den Schwestern gemeinsam das Schwimmbad besuchen. Wie stand noch in der Zeitung nach diesen Aussagen von Muslimen. Willkommen im 21 Jahrhundert, wo kein Mann zu bestimmen hat, was eine Frau macht oder auch nicht. Und dann wird verbittert darum gekämpft, diese Frauen diskriminierende Ideologie hier zu installieren.
16.06.18
18:48
Manuel sagt:
Vielleicht schaffen Sie auch noch gleich Trennwände an, oder Burkas oder Niqabs! Oder Sie schaffen den Aufklärungsunterricht ab, weil es könnte ja gewissen Leuten nicht passen.
17.06.18
17:53
Andreas B sagt:
Ich verstehe nicht, wie in einem Land, in dem viel von Freiheit die Rede ist, so heftig darüber gehetzt werden kann, was Frauen anziehen dürfen und was nicht. Wenn eine Frau ihre Reize nicht zeigen will, ist das ihr gutes Recht. Erst recht, wenn sie es aus religiösen Gründen tut.
20.06.18
16:51
Manuel sagt:
@Prinzessin Rosa: Genau, am besten wir führen gleich die Burka ein, damit gibt es gar keine "Fleischbeschau", denn der menschliche Körper ist ja etwas ganz Böses stimmts?
20.06.18
17:55
Enail sagt:
Nach der Burkini Debatte und den dazu gehörenden Aussagen von muslimischen Frauen, dass es ja nicht alleine darum geht, dass man selber keine Haut zeigen soll, sondern auch darum, andere nicht zu sehen, frage ich mich, was die jetzt gerade bei den warmen Temperaturen machen. Ist ja nicht so, dass nur Frauen leicht bekleidet sind wegen der Hitze, sondern auch der eine oder andere Mann mit freiem Oberkörper oder kurzem Shirt durch die Gegend läuft. Gehen dann muslimische Frauen mit der Einstellung, ich darf auch nicht andere sehen, dann im Sommer gar nicht mehr auf die Straße, oder schließen sie die Augen und lassen sich von den kleinen, unter achtjährigen Jungs, durch die Straßen und Geschäfte führen. Ich weiß, hört sich alles etwas hanebüchen an, aber das ist doch die Logik auf die Aussage, dass man auch nicht sehen darf. Und dass diese Aussage nicht so weit hergeholt ist, kann meine Schwiegertochter bestätigen, die in einem Frauenfitnessstudio, seit auch Muslime dies besuchen, nicht mehr bei Licht duschen darf, weil die Damen es immer wieder ausmachen. Und meine Güte. Man kommt nackt zur Welt, was ist an uns Menschen so schlimm oder grausam, dass man so ein Tam tam darum macht, was einer anzieht oder was einer sehen kann, oder was einer zeigt oder nicht. Merkt ihr nicht, dass ihr mit eurer Einstellung das Leben vieler Menschen erschwert. Die halbe Welt ist auf der Flucht, und sieht man sich die Länder an, aus denen Menschen fliehen, dann sind es in großer Zahl die islamischen Länder, aus denen Menschen sich auf den Weg machen um eine neue Heimat zu suchen. Und zumeist wollen sie die im Westen finden und kommen nicht auf die Idee, wenn man ihre Kultur hier installiert, man die gleichen Verhältnisse schafft, die sie aus der Heimat kennen. Macht euch mal locker, es muss nicht alles stimmen was ein alter Mann aus dem MA einmal sagte, genießt das Leben, es ist zu kurz und zu kostbar, als dass man sich, und das gilt vor allen Dingen für Frauen, mit solchen Nebensächlichkeiten, stammend aus einer Herrenreligion, verteidigt von den Herren, klar, sie sind ja die Nutznießer, selber und anderen das Leben schwer macht. Allen einen schönen unbeschwerten Sommertag!
22.06.18
1:48
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