Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird der Glaube an die Engel thematisiert. Der Glaube an die Engel ist ein Grundsatz des Iman. Die Engel sind Geschöpfe Gottes, die mit besonderen Aufgaben und Eigenschaften ausgezeichnet wurden. Sie sind in erster Linie Boten Gottes. Die vier großen Engel sind alle für einen anderen Zweck erschaffen worden. Dschibrîl war für die Überbringung der Botschaft Gottes an die Propheten zuständig. Er ist der Erzengel. Azrâil ist der Todesengel. Isrâfil ist der Hornbläser unter den Engeln, der auch den Beginn des Tages des Jüngsten Gerichts ankündigen wird. Mikâil ist der vierte der großen Engel und für die Naturereignisse zuständig.
Im Gegensatz zum Menschen, wurden Engel ohne einen freien Willen erschaffen. Sie befolgen ausschließlich die Befehle Allahs und erfüllen ihre Aufgabe, für die sie erschaffen wurden. Die Teufel hingegen wiedersetzen sich dem Willen Allahs und handeln seinen Geboten und Verboten zu wieder. Der Mensch als „freies“ Wesen hat das Potenzial besser als ein Engel oder schlechter als ein Teufel zu sein.
In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um den Freitag als besten Tag der Woche. Das Freitagsgebet ist eines der wichtigsten Gottesdienste im Islam. Für muslimische Männer ist die Teilnahme am Freitagsgebet in der Moschee Pflicht. Das Freitagsgebet impliziert sowohl soziale als auch ethische Komponenten. Es stärkt das Gemeinschaftsgefühl und verhilft zur Überwindung von sozialen und ethnischen Unterschieden. Denn im Gebet und vor Gott sind alle Menschen gleich.
Das erste Mal verrichtete der Prophet Muhammad das Freitagsgebet während seiner Auswanderung von Mekka nach Medina, in dem Tal Ranuna. Seitdem ist es ein fester Bestandteil der religiösen Praxis von Muslimen. Dem Freitagsgebet geht eine Freitagspredigt (Hutba) voran. Dieser sollte man aufmerksam zuhören und den Vortrag nicht stören.
Die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) handelt von der Frage, wie man seine Lebenszeit sinnvoll nutzen kann. Das Lebensziel eines jeden Muslims sei das Erlangen von Gottes Wohlgefallen und die Belohnung im Jenseits durch das Paradies. Der Prophet Muhammad hat die Muslime angehalten ihre Nefs, also ihre niedere Triebseele zu kontrollieren und nicht niederen Bedürfnissen nachzugehen. Wer diesem Prinzip Folge leistet, könne seine Lebenszeit sinnvoll nutzen.
In einem Ausspruch des Propheten heißt es: „„Schätze fünf Dinge vor fünfen: Schätze dein Leben vor deinem Tode; deine Gesundheit vor deiner Krankheit; deine Jugend vor deinem Alter; deinen Reichtum vor deiner Armut; deine müßige und freie Zeit vor der Beschäftigung.“
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.