Bundesfamilienministerin Giffey findet die Anschaffung von Burkinis nicht problematisch. Denn im Vordergrund solle das Wohl der Schüler*innen stehen.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hält es für vertretbar, wenn Schulen die Teilnahme am Schwimmunterricht fördern, indem sie Burkinis erlauben und ausgeben, also Badebekleidung für muslimische Mädchen und Frauen, die bis auf Gesicht, Hände und Füße den gesamten Körper bedeckt. „Das wichtigste ist ja das Wohl der Kinder, und das heißt nun mal, dass alle Schwimmen lernen“, sagte Giffey am Sonntag bei einer Veranstaltung der „Zeit“ in Hamburg. Wichtig sei ihr, dass der Bildungsauftrag im Vordergrund stehe und das Thema „nicht hochstilisiert wird zum Untergang des Abendlandes“.
Vor kurzem war die Anschaffung von 20 Burkinis durch ein Herner Gymnasium auf Kritik der NRW-Landesregierung und der stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Julia Klöckner gestoßen. Die Schule wollte nach eigenem Bekunden dafür sorgen, dass muslimische Schülerinnen keine Ausrede mehr haben, dem Schwimmunterricht fernzubleiben.
Klöckner hatte daraufhin erklärt, die Schule zementiere damit „ein frauendiskriminierendes Rollenverständnis an einem Ort, an dem Kinder und Jugendliche gerade das Gegenteil lernen und sich frei entfalten sollten“. Gerade in Schulen müssten Mädchen und Jungen „in einem gesunden Geschlechterbild und dem Gefühl der Gleichwertigkeit bestärkt werden“.
NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte gesagt, es gehöre nicht „zu den Grundaufgaben einer Schule“, für muslimische Schülerinnen die den Körper weitgehend verhüllende Badebekleidung zu beschaffen. Die Schulpflicht erstrecke sich auch auf den Schwimmunterricht, wobei es auch keinen Anspruch gebe auf geschlechtergetrennten Schwimmunterricht. (KNA, iQ)