Bundesfamilienministerin

Giffey hat kein Problem mit Burkinis im Schwimmunterricht

Bundesfamilienministerin Giffey findet die Anschaffung von Burkinis nicht problematisch. Denn im Vordergrund solle das Wohl der Schüler*innen stehen.

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06
2018
Dr. Franziska Giffey (SPD) © http://www.franziska-giffey.de/zur-person/
Dr. Franziska Giffey (SPD) © http://www.franziska-giffey.de/zur-person/

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hält es für vertretbar, wenn Schulen die Teilnahme am Schwimmunterricht fördern, indem sie Burkinis erlauben und ausgeben, also Badebekleidung für muslimische Mädchen und Frauen, die bis auf Gesicht, Hände und Füße den gesamten Körper bedeckt. „Das wichtigste ist ja das Wohl der Kinder, und das heißt nun mal, dass alle Schwimmen lernen“, sagte Giffey am Sonntag bei einer Veranstaltung der „Zeit“ in Hamburg. Wichtig sei ihr, dass der Bildungsauftrag im Vordergrund stehe und das Thema „nicht hochstilisiert wird zum Untergang des Abendlandes“.

Kritik an Anschaffung der Burkinis

Vor kurzem war die Anschaffung von 20 Burkinis durch ein Herner Gymnasium auf Kritik der NRW-Landesregierung und der stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Julia Klöckner gestoßen. Die Schule wollte nach eigenem Bekunden dafür sorgen, dass muslimische Schülerinnen keine Ausrede mehr haben, dem Schwimmunterricht fernzubleiben.

Klöckner hatte daraufhin erklärt, die Schule zementiere damit „ein frauendiskriminierendes Rollenverständnis an einem Ort, an dem Kinder und Jugendliche gerade das Gegenteil lernen und sich frei entfalten sollten“. Gerade in Schulen müssten Mädchen und Jungen „in einem gesunden Geschlechterbild und dem Gefühl der Gleichwertigkeit bestärkt werden“.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte gesagt, es gehöre nicht „zu den Grundaufgaben einer Schule“, für muslimische Schülerinnen die den Körper weitgehend verhüllende Badebekleidung zu beschaffen. Die Schulpflicht erstrecke sich auch auf den Schwimmunterricht, wobei es auch keinen Anspruch gebe auf geschlechtergetrennten Schwimmunterricht. (KNA, iQ) 

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
@Manuel (29.06.18, 15:26) Was soll denn das Argumentieren mit Extremen ("Islamische Gesellschaftsordnung")? Wir haben Cannabis legalisiert, jedenfalls unter bestimmten Voraussetzungen. Da könnte man nun einwenden, gebt doch gleich alles frei, auch Heroin. Das will aber niemand. Den Rahmen für die Grundrechte geben unsere Verfassung vor und unsere Gesetze. Innerhalb dieses Rahmens gibt es einen Spielraum. Und da ist das Tragen eines Burkini möglich. Das hat nicht das geringste mit der Einführung einer "islamischen Gesellschaftsordnung" zu tun.
02.07.18
10:37
Johannes Disch sagt:
Niemand bestreitet, dass die Teilnahme am Schwimmunterricht verpflichtend ist. Auch Frau Giffey tut das nicht. Allerdings haben Schülerinnen bei der Gestaltung ein Mitspracherecht, wie die entsprechenden Urteile dazu zeigen. Sie müssen teilnehmen. Aber in welchem Outfit sie das tun, da bleibt den Schülerinnen Gestaltungsspielraum. Ebenso einen Gestaltungsspielraum hat die Schule. Wenn sie die Anschaffung von Burkinis für sinnvoll hält, dann ist das absolut vertretbar. Wie Frau Giffey richtig sagt: Im Vordergrund steht das Wohl der Kinder. Im Vordergrund steht die Inklusion. Man braucht den Burkini nun wirklich nicht zum Untergang des Abendlandes pushen. Wir stehen vor viel größeren Herausforderungen als Lappalien wie Kopftuch und Burkini.
02.07.18
14:18
Kritika sagt:
L.S. Herr Disch hat die Salamitaktik des Islam wohl noch nicht so ganz durchschaut,. In der Diaspora müssen die Muslims lieb- und kompromissbereit sein - sind sie auch. Die Burkini Geschichte ist ein kleines Scheibchen Salami. Indonesia, einst von den gutgläubigen Ungläubigem als Demo Land für einen Friedlichen Islam gepriesen, hat in der Provinz Atjeh seit 2017 die Scharia eingeführt. Leute, ( auch Frauen) die sich den Prüden Islamvorstellungen nicht fügen, werden durch öffentliche Peitschenschlägen gefügig gemacht. Wenn Sie das richtig gfinden,. dann Wähen Sie die Grünen,Düe (/aber nun nicht mehr) Falls nicht, müssen Sie zwischen Pest u und Cholera wählen. i. c. zwischen Grünen oder CSU, . Gruss, Kritika. Wenn Sie, verheerter Leiser, verehrte Leserin, das in Deutschland nicht für nicht richtig halten, . . ,.
18.07.18
1:01
Enail sagt:
Kar können die Muslime Burkinis tragen. Dass sie das auch wollen, wird ihnen frühzeitig beigebracht. Aber wie verhält man sich, wenn Muslime, wie in meiner Stadt, sagen, es geht nicht darum, dass wir einen Burkini tragen dürfen, es geht auch darum, dass wir auch nicht die Haut eines anderen sehen dürfen. Ist das nun Auslegungssache oder sind das Vorschriften aus dem MA. Auch der Leserbrief einer muslimischen Trainerin die sich dahingehend äußert, dass es schade wäre, würde der Frauenbadetag abgeschafft, haben doch die Männer ihren Frauen es endlich erlaubt ins Schwimmbad zu gehen. Man beruft sich in unserem Land immer auf die Religionsfreiheit, wenn es gilt seine Ideologie umzusetzen, geht es aber um die Gleichberechtigung, will man nichts von unserem Grundgesetz wissen. Man pikt sich das heraus, was gerade passend ist. Alles andere, wie Gleichberechtigung von Mann und Frau wird einfach ignoriert.
22.07.18
1:32
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