Freitagspredigten, 06.07.2018

Freizeit, Ermahnung, Pflege der Verwandtschaft

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

06
07
2018
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird das Thema Freizeit und Urlaub im Islam thematisiert. Das Diesseits sei nur ein kurzer Aufenthalt auf dem Weg ins Paradies. Deshalb sollten Muslime sich gut überlegen, wie sie diese kurze Zeit am besten nutzen. 

Wenn sie ihre Zeit und Gesundheit vergeuden, laufen sie Gefahr, auch das Paradies zu verlieren. Die Aufgabe eines Muslims sei es deshalb, den Wert ihrer begrenzten Lebenszeit zu erkennen und Gutes zu tun. Nur so können sie sowohl ihrer Verantwortung gegenüber ihrem Schöpfer als auch sich selbst und den anderen Geschöpfen nachkommen. Ihre Lebensaufgabe müsse es daher sein, ein Leben im Sinne Allahs zu führen, um Glückseligkeit im Diesseits und im Jenseits zu gewinnen.

Selbstverständlich brauche jeder Mensch Freizeit und Urlaub. Jedoch sollte Beides sinnvoll gestaltet werden. Urlaub bedeutet nicht, dass man Zeit vergeuden soll, sondern sich mit etwas anderem Sinnvollen beschäftigen soll.

Wohlmeinende Ermahnung

In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es diese Woche um die wohlmeinende Ermahnung. Muslime fühlen sich verantwortlich füreinander. Sie ermahnen einander wohlmeinend, wenn sie Dinge sehen und hören, die sie nicht gutheißen können. Muslime, die einander wohlmeinend ermahnen, helfen damit einander zum Glück im Dies- und Jenseits. Denn sie bewahren sich damit davor, zu handeln nach den Begierden und Eingebungen ihrer Triebseele. Hierbei seien der Koran und die Sunna die wichtigsten Quellen. Zu dem sei die wohlmeinende Ermahnung eine spirituell-geistige Verantwortung eines jeden Muslims.

Die Pflege der Verwandtschaftsbeziehungen

Die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) handelt von der Pflege der Verwandtschaftsbeziehungen (Sila-i Rahîm).  Der Islam messe dem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen einen sehr hohen Stellenwert bei. Sie sollen miteinander kommunizieren und damit die Gemeinschaft stärken. Grundlage für ein funktionierendes Zusammenleben seien Aufrichtigkeit, Bescheidenheit, gegenseitige Hilfe, Respekt und Herzenswärme.

Verwandte aufsuchen und sie besuchen, nach ihrem Befinden fragen, an ihrer Freude und an ihren Problemen und an ihrem Leid teilhaben, den Verwandten aushelfen sei wesentlicher Bestandteil der Ahlâk und Tugend eines Muslims.

 

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

 

Leserkommentare

e sagt:
Das ist ja mal ein Artikel ,den ich voll und ganz unterstützen kann(nur das mit der Hoffnung auf ein Jenseits) kann ich als Skeptiker ... nur den daran Interessierten... wünschen! Wie auch immer :Als Gesundheits "Freak" ein solcher bin ich durch eigene Erfahrung mit Krankheit geworden und den Leidenden ,die ich schon sehen musste ,geworden. Mein Hang zu Statisken... in Deutschland werden allein 40000 Füsse etc jährlich amputiert und 8000 Neu Erblindungen aufgrund von Diabetes ,von der"säkularen"Gesellschaft! so Gott ergeben hinge- nommen als wäre es unvermeidlich. Nein ist es eben nicht -von den anderen Erkrankungen ganz zu schweigen. Dann wird mir übel , wenn der Psychiater und bekennende Christ Dr. Lütz es wagt,Gesundheits "Apostel"...! mit dem Ausdruck Anhänger einer "Gesundheits Religion " zu sein. Da trete ich heute noch über ! Gruss emanuel
09.07.18
9:55
Ute Fabel sagt:
"Das Diesseits sei nur ein kurzer Aufenthalt auf dem Weg ins Paradies." Religionsvertreter sind Meister bei vollmundigen Erlösungsversprechungen. Leider dürften sie sich als ungedeckte Schecks entpuppen. Vielleicht könnte ein Iman bei einer Freitagspredigt auch einmal erläutern, wie nach Eintritt des Gehirntods seiner Einschätzung nach das Weiterleben der unsterblichen Seele genau ablaufen soll. Ich meine, man sollte gerade die kurze Zeit des Diesseits bestmöglich nutzen, weil es höchstwahrscheinlich gerade kein ewiges Paradies im Jenseits gibt und unsere Existenz endlich ist.
19.07.18
12:47