Neues Buch von Sarrazin über Islam

Neues Buch von Sarrazin über Islam

Thilo Sarrazin erreichte mit seinen umstrittenen Bestsellern Millionen-Auflagen und machte sich gleichzeitig zahllose Feinde. Das neue Buch könnte erneut für Debatten sorgen.

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2018
SPD
Thilo Sarrazin © shutterstock

Der frühere Berliner Finanzsenator und Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin hat ein Buch über den Islam geschrieben – und sich darüber mit seinem alten Verlag verkracht. Das Buch heißt „Feindliche Übernahme – wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ und soll nun am 30. August im Finanzbuch Verlag (Münchner Verlagsgruppe) erscheinen, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor darüber berichtet.

Streit mit Verlag

Mit seinem alten Verlag Random House streitet Sarrazin sich inzwischen vor Gericht. Am Montag verhandelt das Landgericht München den Fall. Worum es genau geht, wurde nicht mitgeteilt. Möglicherweise prozessieren beide Seiten um Vorschusszahlungen.

Der alte Verlag hatte nach eigenen Angaben einen Vertrag mit Sarrazin abgeschlossen, will das Buch aber nicht mehr veröffentlichen. Ein Sprecher betonte aber, man wolle „das nicht angekündigte Buch von Thilo Sarrazin weder „stoppen“ noch seine Publikation erschweren oder verhindern“. Weiter hieß es: „Dem Autor steht es frei, sein Buch jederzeit in einem anderen Verlag zu publizieren.“

Sarrazin liest den Koran – wird „Experte“

Nun ist der neue Verlag am Zug und bringt das Buch heraus. Es soll etwa 450 Seiten umfassen. Sarrazin habe den Koran nach eigenen Angaben vollständig in deutscher Übersetzung gelesen, hieß es. „Er zeigt, dass sich der Entwicklungsrückstand und die ungelösten Probleme der islamischen Länder zum großen Teil aus der Prägung von Kultur und Gesellschaft durch den Islam ergeben“, teilte der Finanzbuch Verlag mit.

Sarrazin war zunächst nicht zu erreichen. Der langjährige SPD-Politiker hatte mit seinem Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ und umstrittenen Thesen zur Einwanderung im Jahr 2010 Entrüstungsstürme und Debatten über Islamfeindlichkeit und vermeintliche „Vererbung von Intelligenz“ ausgelöst. Es folgten weitere Bücher über den Euro und das „Wunschdenken“ in der Politik. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Ungehobelter sagt:
Theo Sarrazin, dessen Name schon sehr sehr undeutsch klingt, versucht sich irgendwie wichtig zu machen. Leider ist es ihm einmal gelungen, aber mittlerweile hat schon der letzte Horst mitbekommen, dass dieser Dummschwätzer nur Seinesgleichen sucht, die wiederum bereit sind für nieder geschriebenes Dummgeschwätz zu bezahlen, um damit den Oberdummschwätzer zu neuen Reichtümern zu verhelfen. Sarrazin ist offensichtlich wohl der Einäugige unter den Blinden. Seine Befürworter sind auch nicht weiter ernst zu nehmen, da sie an Beschränktheit nicht zu überbieten sind. Und Sarrazin sollte vielleicht lieber ein Buch über die Jahre schreiben, als er als Finanzsenator ganze Flächen Berlins an Investoren verkauft hat und somit seinen auchso heißgeliebten Bürger*innen Berlins einen großen Gefallen getan hat. Die Gentrefizierung lässt grüßen. Anscheinend hat Sarrazin damals den Hals vor Schmiergeldern nicht voll bekommen. Armer Irrer-Dummschwätzer Sarrazin der Korrupte.
15.12.22
15:04
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