„FitnessLOFT“ Düsseldorf

Darf sie nicht mehr im Fitnessstudio trainieren?

Eine junge Rollstuhlfahrerin soll aufgrund ihres Kopftuchs in einem Düsseldorfer Fitnessstudio diskriminiert worden sein. Die Nachricht hat die Schwester über die sozialen Medien publik gemacht.

14
07
2018
Fatima F. durfte nicht im Fitnessstudio trainieren. © Facebook, bearbeitet by IslamiQ
Fatima F. durfte nicht im Fitnessstudio trainieren. © Facebook, bearbeitet by IslamiQ

Regelmäßig besuchte Fatima F. das Düsseldorfer Fitnessstudio „Fitnessloft“. Seit der Eröffnung war sie treue Kundin. Fatima sitzt im Rollstuhl und muss trainieren, um ihre Muskulatur zu stärken. Um eine simple Änderung der Kontodaten in ihrem Vertrag vorzunehmen, setzte sie sich mit einer Mitarbeiterin zusammen.  Daraufhin soll die Mitarbeiterin Fatima F. auf ihr Kopftuch angesprochen haben.  Im Vertrag stehe eindeutig ein Verbot jeglicher Kopfbedeckungen.

„Ist der Vertrag deiner? So wie du gekleidet bist, darfst du hier nicht trainieren!“

Laut der AGB dürfen Mitglieder des „Fitnessloft“ Düsseldorf kein Kopftuch tragen.
Zwei Jahre lang hatte Fatima F. keine Probleme gehabt und auch der Geschäftsführer wäre sehr einfühlsam gegenüber der 21-Jährigen Rollstuhlfahrerin gewesen.
Doch im Dezember 2017 änderte sich der Besitzer und somit auch die Geschäftsbedingung.

Bereits im März sei ihr Traningsfahrrad verschwunden. Man würde routinemäßig das Equipment austauschen, so das Fitnessstudio auf die Anfrage von Fatima F.
Auch wolle keiner für den verschwundenen Duschstuhl Verantwortung tragen. „Erst hat man mir mein Stuhl zum Duschen genommen, dann mein Fahrrad und jetzt verbietet man mir, zu trainieren“, so Fatima F.

Ihre Schwester Malika macht die Geschichte der 21-Jährigen am Mittwoch auf Facebook öffentlich. Sie möchte gegen die Diskriminierung protestieren und auf solche Taten aufmerksam machen. Malika rief nach dem Vorfall im Fitnessstudio an, um nähere Informationen zu bekommen. Am Telefon verwies man Malika erneut auf die AGB.
Es soll explizit betont worden sein, dass keine kopftuchtragende im Studio trainieren darf.

„Wir wollen, dass sich unsere Mitglieder bei uns wohlfühlen“

Nach der Veröffentlichung des Vorfalls hat sich das Fitnessstudio „FitnessLOFT“ Düsseldorf via Facebook am Donnerstag dazu geäußert.
Zu dem Abhandenkommen des Duschstuhls und Trainingsfahrrads schreibt Fitnessloft, dass sie vor Kurzem eine Modernisierung des Studios vorgenommen haben. Dabei sind die alten Geräte, wie auch das Fahrrad von Fatima F., durch neue Cardiogeräte ersetzt worden. Doch man wäre bereit, Fatima F. das Fahrrad zu ersetzen.
Auch sei der Stuhl zum Duschen wieder an seinem Platz.
Der Geschäftsleiter betont , dass es Ihm wichtig sei, dass alle Mitglieder sich im Fitnessloft wohlfühlen. Auf das Kopftuchverbot wird jedoch nicht eingegangen.

Fatimas Schwester Malika gibt im persönlichen Gespräch mit IslamiQ wider, dass erst nach einem medialen Druck ein Statement seitens der Geschäftsführung von Fitnessloft gekommen sei.
Bei Fatima F. würde man zudem wegen dem Kopftuch eine Ausnahme machen, habe das Fitnesstudio Malika zugesichert. Damit gibt sich die ältere Schwester von Fatima nicht zufrieden.

To be continued

Obwohl die Stellungnahme sehr lückenhaft sei, wäre es trotzdem ein Anfang um den ganzen Vorfall ins rechte Licht zu rücken, berichtet Malika im Gespräch mit IslamiQ.
Die Aussage, dass Frauen nicht mit einem Kopftuch im Studio trainieren dürfen, wurde nicht genannt. Auch habe in der ersten Stellungnahme ursprünglich nichts von dem Trainingsfahrrad im Wert von mehreren Tausend Euro gestanden. Erst nachdem der Vorfall im Netzt viral ging, hätten sich die Mitarbeiter auf die Suche gemacht, so Malika.

Fatima F. und Malika wollen weiterhin um die Richtigstellung des Vorfalls im Düsseldorfer Fitnessstudio kämpfen und wünschen sich mehr Toleranz und Akzeptanz.

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Fatima sollte sich freuen über ein FitnessStudio, dass dermassem weit auf ihre verbohrte Sonder-Wurst-Wünsche eingeht. Das Studio hat sogar Fragen von Islamiq freundlich beantwortet, obwohl es hätte sagen können: « Liebe Islamiq, kümmert euch gefälligst um euere eigene Sachen » Jetzt ist Fatima an der Reihe um Verständnis zu zeigen für die Geschäftsbedingung: "Alle sind willkommen, auch MuslimFrauen, die hier kein Kopftuch tragen". Für MuslimFrauen mit Kopftuch steht unsere Tür ebenfalls weit offen, allerdings nur die Ausgangstür " Kritika wünscht der StudioLeitung weiterhin höflich aber standfest gegen über der MuislimQuerulantin zu bleiben. Gruss, Kritika
14.07.18
15:10
Ute Fabel sagt:
Ich kenne einen Syrer mit Asylstatus in Österreich, der in seiner Freizeit gerne das Hemd der Baath-Partei trägt. Ich würde es gut verstehen, wenn ihm in diesem Outfit in einem Fitnessstudio der Zutritt verweigert würde. Was einem gefällt, provoziert und ärgert Menschen mit anderen Überzeugungen. Das hat mit Intoleranz gar nichts zu tun. Ich halte Menschen für rücksichtslos und egomanisch, die ihre Gesinnung immer unnachgiebig vor sich hertragen wollen. Gerade Freizeitbetriebe haben ein verständliches Interesse aufdringliche religiöse und weltanschauliche Kleidungsstücke aus ihren Einrichtungen fernzuhalten. Das größte Wiener Schwimmbad hat im vorigen Sommer eine rechtspopulistisch eingestellte Familie hinausgeworfen, die darauf bestand, einen Sonnenschirm mit dem FPÖ-Logo auf der Liegewiese aufzuspannen. Dieser Rauswurf hat mir damals sogar imponiert. Warum gerade fürs Kopftuch eine Ausnahme machen? Ich halte ein konsequentes optisches Neutralitätsprinzip in einem Fitnessstudio für gut und richtig, damit sich wirklich alle Gäste wohlfühlen können.
15.07.18
13:53
Manuel sagt:
Und in vielen islamischen Ländern darf man sich nicht einmal an der Hand halten, als Paar! Nur so zum Vergleich!
15.07.18
16:39
Frederic Voss sagt:
Wie wäre es denn mit mehr Toleranz und Akzeptanz von islamisch motivierten Kopftuch-Trägerinnen gegenüber der mehrheitlichen Bevölkerung, die islamische Kopftuch-Verhüllungen als unangenehm und provokativ empfinden und daher ablehnen?
17.07.18
1:06
Emanuel Schaub sagt:
Grundsätzlicher Versuch zur Kopftuchdebatte(hängt mir zum ..) Wer entscheidet eigentlich ob ein Kopftuch u.dergl. ein modisches Outfit oder ein Bekenntniss zu einer Religion ?! Hat der Betrachter das Recht dies zu entscheider oder die Trägerin? Spezial Sonderfall eine "Putzfrau" Pardon für diesen Ausdruck bei dieser schweren Arbeit ,die Muslima ist,hat sie Pflicht /Recht ein zweites überezuziehen oder "verliert" in diesem Fall dasselbe seine religiöse "Connotation"? Der geschilderte Fall übrigens macht mich sprachloss ob der Fähigkeit zur Niedertracht meiner Mit-Menschen... gruss emanuel
17.07.18
11:35
Andreas B sagt:
@Manuel Wir leben aber nicht in einem muslimischen Land, sondern in Deutschland. Und hier gibt es Freiheitsrechte. Dazu gehört auch die Religionsfreiheit. Unsere Freiheitsrechte sind nicht an die Bedingung geknüpft, dass in muslimischen Ländern Paare sich an der Hand halten dürfen.
19.07.18
17:01
Johannes Disch sagt:
@E. Schaub Bin ganz ihrer Meinung. Mir hängt nicht nur die Kopftuchdebatte zum Hals raus, sondern vor allem die durchsichtigen rassistischen Statements, mit denen man Musliminen das zu verwehren versucht. Wären die Leute hier wenigstens ehrlich und würden offen sagen, sie mögen keine Muslime. Aber nein: Stattdessen absurde Vergliche mit der Burschenschafterkappe, etc.
19.07.18
22:51
Manuel sagt:
@Andreas B: Mir geht nur diese Wehleidigkeit von manchen Moslems hier auf die Nerven, da wird bei jeder Kleinigkeit gleich Diskriminierung geschrien, aber gegen die ständige Diskriminierung und Unterdrückung von Nicht-Moslems in islamischen Ländern hört man nie etwas!
20.07.18
18:17
Ute Fabel sagt:
@ Johannes Disch: „stattdessen absurde Vergleiche mit der Burschenschafterkappe“ Von wegen absurd! Im Herbst 2017 steckte sich Rüdiger Haider, Sohn des FPÖ-Abgeordneten Roman Haider, unter Berufung auf die in Europa bestehenden politischen Freiheitsrechte eine Burschenschafterschleife an seine Soldatenuniform. Zu Recht verhängte das österreichischen Heer über ihn eine Disziplinarstrafe. Eine Soldaten oder Polizistin, die im Dienst ein Kopftuch trägt, würde sich die selbe Disziplinarstrafe verdienen. Im eigenen Swimmingpool kann man selbstverständlich im Burkini schwimmen oder sich am Beckenrand einen Sonnenschirm mit AfD- oder FPÖ-Logo aufspannen. In Schwimmbädern oder auch Fitnessstudios wird wohl doch der Inhaber ein Wörtchen mitzureden haben, ob er auffällig sichtbare religiöse oder weltanschauliche Zeichen haben will oder nicht. Im Sinne der Gleichbehandlung würde ich jedem Inhaber einer solchen Freizeiteinrichtung anraten, diskriminierungsfrei in die Hausordnung zu schreiben, dass das Sichtbarmachen politischer, weltanschaulicher und religiöser Überzeugungen untersagt ist.
20.07.18
18:58
Kritika sagt:
An Herrn Joh. Disch Sie schreiben: « Wären die Leute hier wenigstens ehrlich und würden offen sagen, sie mögen keine Muslime. » ---- Kritika hat darüber nachgedacht was vielleicht mögenswert sein könnte an Muslims. Das Kopftuch ? Das Plagiat Werk Koran? Den hanebüchelden IslamNonsense? Die strassenfegende Kleidung deren Frauen? Allah, der Allmächtige, Allwissende? Die Scharia? Die Enthauptungen der Saudies? Das Auspeitschen in Indonesia? Die überdurchschnittlich vielen Muslim-Wissenschaftler mit Nobelpreis in Fysik? Vielleicht, sehr geehrte Herr Disch können Sie auch nur wenige Items nennen, weshalb Bürger Deutschlands Muslims mögens-wert finden könnten? oder zumindest respektwürdig ? Vielen Dank für Ihre Antwort Gruss, Kritika.
28.07.18
0:53
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