Eine junge Rollstuhlfahrerin soll aufgrund ihres Kopftuchs in einem Düsseldorfer Fitnessstudio diskriminiert worden sein. Die Nachricht hat die Schwester über die sozialen Medien publik gemacht.
Regelmäßig besuchte Fatima F. das Düsseldorfer Fitnessstudio „Fitnessloft“. Seit der Eröffnung war sie treue Kundin. Fatima sitzt im Rollstuhl und muss trainieren, um ihre Muskulatur zu stärken. Um eine simple Änderung der Kontodaten in ihrem Vertrag vorzunehmen, setzte sie sich mit einer Mitarbeiterin zusammen. Daraufhin soll die Mitarbeiterin Fatima F. auf ihr Kopftuch angesprochen haben. Im Vertrag stehe eindeutig ein Verbot jeglicher Kopfbedeckungen.
Laut der AGB dürfen Mitglieder des „Fitnessloft“ Düsseldorf kein Kopftuch tragen.
Zwei Jahre lang hatte Fatima F. keine Probleme gehabt und auch der Geschäftsführer wäre sehr einfühlsam gegenüber der 21-Jährigen Rollstuhlfahrerin gewesen.
Doch im Dezember 2017 änderte sich der Besitzer und somit auch die Geschäftsbedingung.
Bereits im März sei ihr Traningsfahrrad verschwunden. Man würde routinemäßig das Equipment austauschen, so das Fitnessstudio auf die Anfrage von Fatima F.
Auch wolle keiner für den verschwundenen Duschstuhl Verantwortung tragen. „Erst hat man mir mein Stuhl zum Duschen genommen, dann mein Fahrrad und jetzt verbietet man mir, zu trainieren“, so Fatima F.
Ihre Schwester Malika macht die Geschichte der 21-Jährigen am Mittwoch auf Facebook öffentlich. Sie möchte gegen die Diskriminierung protestieren und auf solche Taten aufmerksam machen. Malika rief nach dem Vorfall im Fitnessstudio an, um nähere Informationen zu bekommen. Am Telefon verwies man Malika erneut auf die AGB.
Es soll explizit betont worden sein, dass keine kopftuchtragende im Studio trainieren darf.
Nach der Veröffentlichung des Vorfalls hat sich das Fitnessstudio „FitnessLOFT“ Düsseldorf via Facebook am Donnerstag dazu geäußert.
Zu dem Abhandenkommen des Duschstuhls und Trainingsfahrrads schreibt Fitnessloft, dass sie vor Kurzem eine Modernisierung des Studios vorgenommen haben. Dabei sind die alten Geräte, wie auch das Fahrrad von Fatima F., durch neue Cardiogeräte ersetzt worden. Doch man wäre bereit, Fatima F. das Fahrrad zu ersetzen.
Auch sei der Stuhl zum Duschen wieder an seinem Platz.
Der Geschäftsleiter betont , dass es Ihm wichtig sei, dass alle Mitglieder sich im Fitnessloft wohlfühlen. Auf das Kopftuchverbot wird jedoch nicht eingegangen.
Fatimas Schwester Malika gibt im persönlichen Gespräch mit IslamiQ wider, dass erst nach einem medialen Druck ein Statement seitens der Geschäftsführung von Fitnessloft gekommen sei.
Bei Fatima F. würde man zudem wegen dem Kopftuch eine Ausnahme machen, habe das Fitnesstudio Malika zugesichert. Damit gibt sich die ältere Schwester von Fatima nicht zufrieden.
Obwohl die Stellungnahme sehr lückenhaft sei, wäre es trotzdem ein Anfang um den ganzen Vorfall ins rechte Licht zu rücken, berichtet Malika im Gespräch mit IslamiQ.
Die Aussage, dass Frauen nicht mit einem Kopftuch im Studio trainieren dürfen, wurde nicht genannt. Auch habe in der ersten Stellungnahme ursprünglich nichts von dem Trainingsfahrrad im Wert von mehreren Tausend Euro gestanden. Erst nachdem der Vorfall im Netzt viral ging, hätten sich die Mitarbeiter auf die Suche gemacht, so Malika.
Fatima F. und Malika wollen weiterhin um die Richtigstellung des Vorfalls im Düsseldorfer Fitnessstudio kämpfen und wünschen sich mehr Toleranz und Akzeptanz.