Die NRW-Landesregierung setzt sich entschieden für ein tolerantes Miteinander und gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit ein. Das Integrationsministerium unterstützt dazu das Schülerprojekt „Vielfalt zum Anfassen: Schüler*innen gegen Antisemitismus“ bis Ende 2019.
Politiker von der nordrhein-westfälischen Landesregierung sowie SPD und Grünen unterstützen das Schülerprojekt gegen Antisemitismus der Organisation „JuMu“ (Juden und Muslime). In einer aktuellen Stunde im Landtag warf Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) der AfD am Freitag „Stimmungsmache“ gegen das jüdisch-muslimische Schülerprojekt und den Zentralrat der Muslime (ZMD) vor, auf dessen Initiative das Projekt gegründet worden war.
Zielgruppe von „JuMu“ seien Menschen, die von bisherigen Maßnahmen gegen Antisemitismus nicht erreicht worden seien, etwa weil sie nicht in Deutschland zur Schule gegangen seien. In „JuMu“-Workshops würden sie über Antisemitismus aufgeklärt, sagte Stamp. Oft lernten die Jugendlichen dort überhaupt erstmals Menschen jüdischen Glaubens kennen.
In rund 30 Workshops werden Jugendliche in ganz Nordrhein-Westfalen für das Thema Antisemitismus sensibilisiert. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Jugendämtern, Schulen und Berufskollegs sollen sich Muslime und Juden persönlich kennenlernen, um so das interkulturelle und interreligiöse Verständnis zu verbessern. Gerade bei Flüchtlingen aus dem muslimischen Kulturraum sei die Vermittlung von demokratischen Grundwerten und Kenntnissen der deutschen Geschichte wichtig. .
Die rechtspopulistische AfD hatte eine Debatte über eine Pressemitteilung des Integrationsministeriums auf die Tagesordnung gesetzt. Dieses hatte erklärt, „JuMu“ mit 160 000 Euro zu unterstützen. In einer Korrektur stellte das Ministerium später klar, dass das Geld direkt in die Projektarbeit fließe. (dpa, KNA, iQ)