Die Sängerin Namika findet in ihrem Glauben Bodenhaftung. Die Deutsch-Marokkanerin beklagt zudem den steigenden Rassismus gegenüber NordafrikanerInnen.
Namika (26), deutsche Musikerin mit marrokanischen Wurzeln, hat sich über ihre religiöse Erziehung geäußert. „Der Islam gibt mir Bodenhaftung und hat mich von dieser ganzen Drogenszene im Musikbusiness ferngehalten. Der kann man leicht verfallen“, sagte die Sängerin im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag). Auch habe sie im Koranunterricht gelernt, dass Muslime nur mit einem weißen Tuch beerdigt würden: „Materielle Dinge sind nicht für die Ewigkeit.“
Zur aktuellen Debatte um Rassismus und Integration sagte Namika, sie sei „sehr davon überzeugt, dass man in Deutschland alles schaffen kann, wenn man es nur wirklich will“. Es gebe durchaus Menschen mit Fremdenangst, „aber Fremdenangst ist Schwachsinn.“ Insbesondere Muslime und Nordafrikaner hätten zuletzt „einen krassen Imageschaden erlitten, wie ihn wohl nur VW nachempfinden kann“. Es gebe immer eine „negative Seite, die lauter ist. Aber das hat nichts mit dem Marokkanischsein oder Muslimsein zu tun, sondern immer sind es Individuen, die Scheiße bauen.“
Dass die AfD in den Bundestag eingezogen sei, beschäftige sie, fügte die Musikerin hinzu. „Die stürzen sich auf alles, was schiefläuft, und verschieben so die Wahrnehmung vieler Menschen.“ Sie hoffe jedoch, dass die meisten Leute diese Strategie bald durchschaut haben würden. Und, so Namika: „Die Menschen, die Gutes über dieses Land zu berichten haben, müssen lauter werden. Unbedingt.“ (KNA, iQ)