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Ausbildung von Imamen wird Thema der Islamkonferenz

Die Aus- und Weiterbildung von Imamen soll nach Angaben der Bundesregierung Thema der nächsten Deutschen Islamkonferenz werden.

06
08
2018
Deutsche Islamkonferenz - DIK © Facebook
Deutsche Islamkonferenz - DIK © Facebook

Die Bundesregierung will das Thema Aus- und Weiterbildung von Imamen auf die Tagesordnung der Deutschen Islamkonferenz setzen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag) vorliegt. Darin heißt es: „Die Bundesregierung misst einer in Deutschland verorteten universitären Imamausbildung große Bedeutung bei. Die Aus- und Fortbildung von Imamen wird nach derzeitigem Stand auch Gegenstand der Befassung in der künftigen Deutschen Islamkonferenz sein“. Deren Planung sei allerdings noch nicht abgeschlossen.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Filiz Polat begrüßte das Vorhaben. „Es ist ein Fortschritt, dass die Weiterbildung von Imamen nun Thema bei der Deutschen Islamkonferenz sein soll“, sagte die integrationspolitische Sprecherin der Partei. Die Planungen für die Konferenz müssten nun zügig vorangetrieben werden. „In Anbetracht der zunehmend feindlichen Stimmung gegenüber Muslimen in unserem Land ist hier auch Innenminister Seehofer persönlich gefordert“, mahnte Polat. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Dies ist zwar zu begrüßen. Allerdings kommt die Islamkonferenz mit diesem Thema viel zu spät, da bereits in einigen deutschen Universitäten muslimische Studenten islamische Theologie studieren, um als Imam tätig zu werden. Also bleibt eher die Frage der Besoldung. In Deutschland ausgebildete Imame müssen vom deutschen Staat besoldet werden, da Muslime schließlich auch Steuern zahlen. In der Türkei zum Beispiel werden Imame seit dem Beschluss der Regierung Ende der 1960er Jahre ebenfalls vom Staat bezahlt. Daran kann man sich ein Beispiel nehmen. Allerdings fehlt es in Deutschland an einer vergleichbaren Institution wie Diyanet in der Türkei und die islamischen Religionsgemeinschaften hier in Deutschland erfüllen noch nicht den Umfang einer solchen Institution, auch wenn die Imam-Ausbildung unter deren Aufsicht bereits Praxis ist. Die islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland bekommen kein Geld vom Staat im Gegensatz zu den beiden großen Kirchen. Die islamischen Religionsgemeinschaften arbeiten ehrenamtlich und müssen sich aus der eigenen Tasche finanzieren. Die Bezahlung von Imamen können sie sich finanziell kaum leisten. Deswegen ist die Bezahlung der Imame durch den deutschen Staat für sie eine große Erleichterung.
07.08.18
6:44
Johannes Disch sagt:
Na, besser spät, als nie. Das Thema hätte schon viel früher auf die Tagesordnung gehört.
07.08.18
11:29
Charley sagt:
@Dilaver Çelik "In Deutschland ausgebildete Imame müssen vom deutschen Staat besoldet werden, da Muslime schließlich auch Steuern zahlen." "Geld vom Staat" gibts über die Kirchensteuer, die der Staat "vertretungsweise" für die ev. u kath. Kirche eintreibt. Wer da nicht Mitglied ist, zahlt auch keine Kirchensteuer an diese Kirchen! Sodann gibt es per Gesetz festgelegte Zahlungen wegen der Enteignungen zur Zeit Napoleons. Und es gibt Geld für (kirchliche) Kitas, Pflegeheime usw... weil dort soziale Leistungen von nicht-staatlicher Hand erbracht werden. In welcher Form wollen sich da welche Muslime dranhängen und Geld für die Besoldung von Imamen haben?
08.08.18
13:45
grege sagt:
Solange die großen 4 Islamverbände hier involviert sind, kann nichts gutes beirumkommen
09.08.18
9:15
grege sagt:
Die islamischen Religionsgemeinschaften bekommen auch deswegen kein Geld, weil Muslime im Gegensatz zu den Angehörigen der Kirchen auch keine zusätzliche Steuer entrichten. Warum sollen sie daher Geld erhalten??? Wäre ja noch schöner !!!
09.08.18
9:19