Burkini-Verbot

Klöckner für Burkini-Verbot in Schulen

Julia Klöckner (CDU) spricht sich für ein Burkini-Verbot in Schulen aus. Ihrer Meinung nach sollen Mädchen ungehemmt und selbstbestimmt am Schwimmunterricht teilnehmen.

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08
2018
Burkini-Verbot
Symbolbild: Schwimmunterricht, Burkini © shutterstock

Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner ist für ein Burkini-Verbot in Schulen. „Darum bin ich auch dagegen, dass schon kleine Mädchen in der Schule Kopftuch tragen; das bedeutet ja, dass schon Sechsjährige sexualisiert werden und ihnen beigebracht wird, dass sie sich aufgrund ihres Geschlechtes dem Mann unterordnen müssen“, sagte Klöckner der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag). „Wir leben im Jahr 2018, in Deutschland. An der Rolle der Frau wird sich zeigen, ob Integration gelingen wird“, ergänzte Klöckner. Ein Burkini ist eine Badebekleidung für Musliminnen, die bis auf Gesicht, Hände und Füße den gesamten Körper bedeckt.

„Wenn ein Mädchen nicht oder nur im Burkini am Schwimmunterricht teilnehmen darf, dann hat das mit unserem Verständnis von Gleichberechtigung nichts zu tun“, fügte Klöckner hinzu, die auch Bundeslandwirtschaftsministerin ist. An dieser Stelle müsse der Staat klar sagen, welche Standards hierzulande nicht verhandelbar seien und dass es darauf „keinen religiösen oder kulturellen Rabatt“ geben könne.

Die Politikerin kritisierte das hinter Burkinis steckende Frauenbild: „Die anständige Frau hat ihren Körper zu bedecken, weil der Frauenkörper anstößig ist und Männer sich angeblich nicht im Griff hätten.“ Wenn die Ehre einer Familie von der Sexualität der Schwester oder Tochter abhänge, zahle nur eine Person den Preis dafür: das Mädchen oder die Frau. Dass Mädchen sich komplett bedecken sollten, sei ein „krudes Geschlechterbild, was Kinder nicht in unseren Schulen vermittelt bekommen sollen. Das müssen wir auch patriarchalisch geprägten Elternhäusern unmissverständlich klar machen.“

„Der Schwimmunterricht gilt für alle“

Lehrer müssten klar wissen, dass der Staat hinter ihnen stehe, so Klöckner. „Nicht patriarchalische Väter definieren, was das Schulgesetz verlangt, sondern der Staat. Die Schulpflicht, auch der Schwimmunterricht, gilt für alle. Und Mädchen sollten wenigstens in der Schule den Freiraum haben, gleichberechtigt und nicht stigmatisiert sich zu bewegen.“

Klöckner hatte sich bereits Ende Juni ablehnend zum Thema Burkini geäußert. Grund war die Anschaffung solcher Schwimmbekleidung durch ein Gymnasium im nordrhein-westfälischen Herne. Die Schule wollte nach eigenen Angaben dafür sorgen, dass muslimische Schülerinnen keine Ausrede mehr haben, dem Schwimmunterricht fernzubleiben. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
In Deutschland ist das Baden am Meer oder an Badeseen - oberkörperfrei - grundsätzlich nicht verboten. In Freibädern oder Badeanstalten regelt das die jeweilige Badeordnung. Vater Staat gewährt hier die volle Freiheit. Auf Anwaltsseiten überprüfbar: Das nackte Sonnenbad oder der nackte Aufenthalt ist im eigenen Garten und auf dem Balkon in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Es gibt sogar Landgerichtsurteile, daß sich Mann und Frau nackt im Garten aufhalten können und dürfen. Es gibt außerdem viele FKK-Bademöglichkeiten und Nackt-Badestrände. Die christlichen Moral-Instanzen haben sich längst den heutigen Gepflogenheiten angepasst. Keine Minderjährigen müssen mehr vor dem Anblick natürlicher Nacktheit geschützt werden. Es gibt auch Saunabäder mit Familiensauna-Badetagen, wo selbstverständlich jedermann (m/w/d) Zutritt hat. Es gab auch mal ein Gerichtsurteil, weil ein Mann unbekleidet in der Natur joggen wollte. Das Ergebnis war, er kann das schon tun. Er muß lediglich sein Geschlechtsteil mit einem kleinen Mini-Stoffbeutel umhüllen. Wir sehen, so freiheitlich-gesund ist Deutschland und soll es auch bleiben. Islamische Burkini-Anhänger stören da leider nur und befremden.
23.09.18
13:35
Johannes Disch sagt:
Meine Güte, es ist nicht zu glauben, aus was Islam-Gegner ein Problem machen. Wie "Andreas" richtig sagt, hat ein Burkini keine ideologische Botschaft, sondern ist persönlicher Ausdruck der Person, wie sie ins Schwimmbad möchte. Demokratie lebt von Kompromissen. Und ein Burkini ist ein Kompromiss, der niemandem weh tut und beiden Seiten hilft, vor allem aber der Muslimin. Sie kann so am Schwimmunterricht teilnehmen. Alles andere wäre Segregation.
25.09.18
10:28
Johannes Disch sagt:
"Andreas B" hat das ganze doch prima auf den Punkt gebracht: Der Burkini ist kein ideologisches Kleidungsstück, sondern individueller Ausdruck der Trägerin, wie sie schwimmen möchte. Meine Güte, Demokratie lebt von Kompromissen. Mit dem Burkini nimmt die Trägerin teil am öffentlichen Leben. Alles andere wäre Segregation. Nicht zu glauben, dass manche inzwischen aus jeder Kleinigkeit einen Kulturkampf machen.
27.09.18
13:00
Kritika sagt:
L.S "Was soll den die kritikwürdige ideologische Botschaft eines Burkini sein?" Fragt Andreas B. Kritika fällt dabei ein: 1) die Burkini Trägerin hält die Fahne einer zutiefst undemokratisch Regierungsform hoch.. Eine Regierungsform, die wir in Deutschland ebenso ablehnen wie der Nationalsozialismus. Auch wenn beide Strömungen ungleiche Ziele verfolgen und für ungleich hohe TotenZahlen verantwortlich sind. 2) Burkini steht für Prüdität. In Deutschland sind wie einen ungezwungenen Umgang der Geschlechter gewöhnt. Wir wollen keinesfalls, dass prüde Ideologien hier Fuss fassen. Deshalb gehören Burkinis auf den Apartheits-Müll-Haufen des Islam. Gruss, Kritika
27.09.18
22:43
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