Diskriminierung der Muslime

CDU-Politiker: Muslime passen zur CDU

CDU-Politikerin Veronika Bellmann möchte keine MuslimInnen in ihrer Partei. Manche Parteikollegen haben sich jetzt gegen die sächsische Politikerin ausgesprochen.

08
09
2018
Die CDU-Politikerin Veronika Bellmann, die keine Muslime in der CDU sehen möchte. © Phototek Thomas Köhler
Die CDU-Politikerin Veronika Bellmann, die keine Muslime in der CDU sehen möchte. © Phototek Thomas Köhler /https://www.veronika-bellmann.de/pressefotos

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer ist klar gegen eine Ausgrenzung von Menschen muslimischen Glaubens in der CDU. „Wer in der CDU keinen Platz hat, das sind Fundamentalisten“, sagte Kramp-Karrenbauer am Samstag auf dem Parteitag der hessischen CDU in Offenbach. „Die wollen wir nicht in unseren Reihen haben.“ Das gelte aber für alle Fundamentalisten, „egal ob sie muslimisch, christlich oder jüdisch sind“.

„Aber alle anderen, die sich unseren Werten verpflichtet fühlen, die finden bei uns eine politische Heimat“, betonte die CDU-Generalsekretärin. Das sei der Gründungsgedanke der CDU: Spaltung überwinden und zusammenführen, „und dem müssen wir verpflichtet bleiben“. Kramp-Karrenbauer reagierte damit auf eine Äußerung der sächsische CDU-Bundestagsabgeordneten Veronika Bellmann, die sich in der Zeitung „Junge Freiheit“ gegen eine Mitgliedschaft von Muslimen in der CDU ausgesprochen hatte.

„Für mich ist die entscheidende Frage: Zu welchen Werten stehst Du? Da spielen für mich Herkunft, Geschlecht, Religion, sexuelle Identität oder was auch immer keine Rolle“, erklärte Kramp-Karrenbauer in der „Bild“-Zeitung. Auf die Frage, ob Muslime zur CDU passen, antwortete sie: „Eindeutig ja!“. Eine CDU-Mitgliedschaft sei „ein Bekenntnis zu den Grundwerten unseres Staates und den Grundwerten unserer Partei.“

Widmann-Mauz: CDU offen für Muslime

In der Diskussion um Muslime in der CDU hat auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), die Äußerungen ihrer sächsischen Parteikollegin Veronika Bellmann scharf kritisiert. „Solche Aussagen sind falsch, unvereinbar mit unserem Grundsatzprogramm und entwerten den Einsatz aller Muslime, die sich in der CDU engagieren“, so Widmann-Mauz der „Bild“-Zeitung (Freitag).

Bellmann hatte sich in einem Interview mit der „Jungen Freiheit“ gegen eine Mitgliedschaft von Muslimen in der CDU ausgesprochen. Sonst müsse sie sich in „Monotheistisch-Demokratische-Union“ umbenennen. Widmann-Mauz sagte dazu: „Die CDU ist eine Volkspartei und offen für jeden, der Würde, Freiheit und Gleichheit aller Menschen anerkennt.“ (KNA, dpa, iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Ich bin keineswegs ein Freund von Veronika Bellmann. Ihre Fragen dürfen aber wohl doch gestellt werden. Sie fragte nämlich folgendes: "Wie geht es zusammen, gläubiger Muslim und Mitglied einer Partei zu sein, der Grundlage das christliche Menschenbild ist? Gilt nicht für Muslime der Islam als einzig wahre Religion? Heute geben sie sich säkular und morgen doch wieder streng gläubig." "Ist nicht jeder Muslim zum Heiligen Krieg verpflichtet, bis die ganze Welt zum 'Haus des Islam' geworden ist? Richtet sich dieser Glaubenskrieg nicht gegen Ungläubige, Christen und Juden, weil der strafende Allah jeden Nichtmuslim verdammt?" Diese Fragen sollen eine Diskriminierung gegenüber muslimisch orientierten Menschen sein? Die Fragen werden ja nicht einmal ansatzweise beantwortet. Will man lieber davon ablenken oder dies gar schönreden und damit täuschen?
09.09.18
11:00
Kritika sagt:
Prima Fragen, Herr Voss. Auf die Antworten von Islamischer Seite ist Kritika gespannt. Gruss, Kritika
10.09.18
0:07
Johannes Disch sagt:
Eine CDU-Politikerin schreibt in einer der führenden Zeitschriften der "Neuen Rechten", in "Junge Freiheit." Meine Güte... Na ja, es ist die sächsische CDU. Ein CDU-Oswtverband. Selbst nwenn man die Fragen, die Frau Bollmann stellt, als berecdhtigt ansehen mag, so ist der gewählte Ort der Publizierung sowas von daneben. Frau Bollmann stellt aber noch nicht einmal dien richtigen Fragen, Das christliche Menscxhenbild ist irrelevant. Wir sind kein Religionstaat und kein Kirchenstaat. Und die CDUn ist keine religiöse Partei, sondern gründet sich auf säkularen Werten. Frau Bollmann spaltet mit ihrer Frage, von wegen, Muslime könnten kein Mitglied sein in einer Partei, der e4in christloiches Menschenbild zugrunde liegt. Sie hat wohl ihre Heilige Schrift nicht richtig gelesen. Jesus sagt nicht: "Liebe deinen christlichen Nächsten", sondern "Liebe deinen Nächsten." Wenn ein Muslim die (säkularen) Grundwerte unseres Gemeinwesens teilt, dann kann er selbstverständlich Mitglied jeder demokratischen Partei sein, also auch Mitgkied der CDU.
08.04.20
12:39
Johannes Disch sagt:
Zum Glück hat AKK deutlich gemacht, dass die Werte entscheidend sind, für die man steht, und nicht die Religion.
09.04.20
12:25