Die Online-Debatte über den Islam in Frankreich wird laut einer neuen Studie entscheidend von Extremismus beeinflusst. Das gilt vor allem für den Diskurs im Internet und Sozialen Netzwerken, wie aus der 600-seitigen Untersuchung des französischen Instituts Montaigne hervorgeht.
Laut der Erhebung sind 28 Prozent der sechs Millionen Muslime in Frankreich „extremistisch“ orientiert. El Karoui forderte deshalb, dass sich gemäßigte Muslime mehr engagieren. „Es wird nichts passieren, wenn ein Großteil der Muslime, die still sind, nicht aktiv werden“, sagte er dem französischen Sender Franceinfo. Wenn die gemäßigten Muslime ihre Religion den religiösen Extremisten überließen, trügen sie auch einen Teil der Verantwortung, wenn sich die Situation verschlechtere, so El Karoui.
Er forderte eine neue Organisation des Islam in Frankreich und Europa. Dabei solle jedoch nicht die „Angst“, sondern die „Vernunft“ der ausschlaggebende Faktor sein.
Die Studie zeigt auch die Beziehungen zwischen Ägypten, der Türkei, Saudi-Arabien, dem Iran und mehreren europäischen Ländern auf. Autor El Karoui sagte Franceinfo, die Untersuchung beleuchte nicht nur den Islam in Frankreich, sondern auch den Extremismus in der Welt, einschließlich Frankreich.
Die Frage, wie der Islam in Frankreich in Zukunft organisiert werden könnte, beschäftigt auch Staatspräsident Emmanuel Macron. Er arbeitet derzeit an Vorschlägen für die Organisation der Muslime in seinem Land. (KNA/iQ)