Die neue Initiative „Schulter an Schulter“ soll den Opfern von rassistischen Übergriffen beistehen. Dr. Jürgen Micksch des Abrahamitischen Forums Deutschland ist einer der Initiatoren.
Antisemitische und antimuslimische Straftaten sollen laut der „Stiftung gegen Rassismus“ ein erschreckendes Ausmaß angenommen haben. Im Jahr 2017 soll es in Deutschland etwa 1.500 antisemitische und 1.000 antimuslimisch motivierte Straftaten gegeben haben. Die Initiative „Schulter an Schulter“ (SAS) will Anregungen geben, was bei Anschlägen getan werden kann.
Der evangelische Theologe und Mitbegründer von „Pro Asyl“ Dr.Jürgen Micksch hat Vertreter aus der jüdischen und der muslimischen Gemeinden sowie aus der Asyl-Arbeit zusammengebracht, um den Betroffenen von rassistischen Angriffen beizustehen und Solidarität zu zeigen. Ausschlaggebender Punkt war der Angriff auf die Darmstädter Moschee im April 2018, wo die Scheiben eingeworfen und die Außenwände beschmiert wurden.
Die Stiftung gegen Rassismus hat dann zusammen mit jüdischen, christlichen und muslimischen Gemeinden und Einzelpersonen einen Brief verfasst und einen Solidaritätsbesuch in der Moschee organisiert. An diesem nahm auch der Oberbürgermeister teil. Zudem betont Micksch, dass das Schweigen die Täter nur noch mehr bestärke. Mit der neuen Initiative „Schulter an Schulter“ wolle er genau dieses schweigen brechen und gegen das „Gefühl des Alleinseins“ angehen.
Überall im Land wolle Micksch Menschen dafür gewinnen, sich im Fall eines Anschlags auf Muslime, Juden oder Flüchtlinge solidarisch zu zeigen. Diese Solidarität könne und solle vielfältig sein. Man könne die Opfer besuchen, Unterschriftenaktionen oder thematisch passende Veranstaltungen organisieren. „Die Gewalttäter sehen den Erfolg, wenn über ihre Taten berichtet werden“, sagt Micksch. Deshalb wünsche er sich, dass die Solidarität mehr mediale Aufmerksamkeit erfahre. Anschließend müsse man Schweigeminuten für die Opfer in Schulen und Vereinen einführen und Veranstaltungen in Religionsgemeinschaften organisieren.