Einer aktuellen Umfrage zufolge sei jeder zweite Brite der Meinung, dass Migranten der britischen Kultur schaden würden. Auch gebe es Vorbehalte gegenüber dem Islam.
Fast jeder zweite Brite glaubt einer Umfrage zufolge, dass Migranten der Kultur im Vereinigten Königreich schaden. Die meisten Befragten haben demnach zwar ein positives Bild von den Einwanderern, aber etwa vier von zehn Befragten kritisieren einen Multi-Kulti-Einfluss, wie die Tageszeitung „Guardian“ am Montag berichtete.
Vor allem in ländlichen Regionen äußerten sich Menschen negativ über Migranten. Trotz vieler Vorbehalte sagten aber 60 Prozent, dass Einwanderer die Wirtschaft unterstützten.
Das Vertrauen in die Regierung ist laut Umfrage gering: Nur etwa jeder Siebte (15 Prozent), der antwortete, bezeichneten den Umgang der Politiker mit dem Thema Immigration als kompetent und angemessen. Die Ergebnisse seien „ziemlich schockierend“, sagte am Montag Jill Rutter von der Denkfabrik British Future, die an der Studie beteiligt war.
Das Meinungsforschungsinstitut ICM befragte 3667 Erwachsene im vergangenen Juni. British Future und die Anti-Rassismus-Gruppe „Hope not Hate“ steuerten eigene Untersuchungen aus verschiedenen Regionen des Landes zur Studie bei. Demnach gibt es in Großbritannien vor allem Vorbehalte gegenüber dem Islam.
Das Thema Migration spielt auch eine große Rolle beim Brexit. Die britische Regierung will die Zahl der Einwanderer verringern. Zugleich gibt es bereits jetzt Klagen über Mangel an Arbeitskräften, zum Beispiel in Landwirtschaft und Gesundheitswesen. Großbritannien wird am 29. März 2019 die Europäische Union verlassen.
„Nach dem Austritt aus der EU „werden wir die Kontrolle über unsere Grenzen zurückbekommen und ein Einwanderungssystem installieren, das im besten Interesse Großbritanniens arbeitet“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in London zu der Studie.