Im Nordwesten Londons hat ein Auto mehrere Menschen vor einer Moschee angefahren. Medienberichten zufolge wurden drei Menschen verletzt. Die Polizei ermittelt.
Vor einer Moschee in London ist ein Auto am Mittwoch in eine Gruppe von Menschen gefahren. Bei dem Vorfall vor dem Al-Majlis Al-Hussaini Islamic Centre im Nordwesten der britischen Hauptstadt wurden am Morgen drei Männer verletzt, einer von ihnen schwer, wie die Polizei mitteilte. Von einem terroristischen Hintergrund gehen die Ermittler nicht aus.
Der Fahrer und drei weitere Insassen des Wagens waren zuvor mit Moscheebesuchern in Streit geraten – sie sollen dabei antimuslimische Beleidigungen ausgestoßen haben. Beim Wegfahren erfasste das Auto Scotland Yard zufolge mehrere Menschen. Der Fahrer und seine Begleiter, alle etwa Mitte 20, werden nun von der Polizei wegen des Verdachts auf Hasskriminalität und Fahrerflucht gesucht.
Verletzt wurden zwei etwa 20-jährige Männer und einen Mann im Alter von ungefähr 50 Jahren. Er soll eine schwere Verletzung am Bein erlitten haben. Die beiden jüngeren Männer kamen mit Blessuren davon.
Es sei „großes Glück“ gewesen, dass bei der scheinbar anti-muslimischen Attacke niemand umgekommen sei, sagte ein leitender Beamter der britischen Nachrichtenagentur PA. Die Moscheebesucher waren der Polizei zufolge mit den Autoinsassen in Streit geraten, weil die angeblich auf dem Parkplatz der Moschee Alkohol und Drogen konsumiert hatten.
Im Juni 2017 war ein Mann mit einem Lieferwagen vor der Moschee im Finsbury Park gezielt in eine Gruppe von Muslimen gefahren und hatte dabei einen Menschen getötet und etwa ein Dutzend verletzt. Das Motiv des Einzeltäters, der sich durch rechtsgerichtetes Material radikalisiert hatte, war Hass auf Muslime.Der 48-jährige Täter wurde im Februar wegen Mordes und versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Er kann frühestens in 43 Jahren aus dem Gefängnis kommen.(dpa, iQ)