Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wird nicht zusammen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan die neue Kölner Zentralmoschee besuchen. Das teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nimmt nicht an der offiziellen Eröffnung der Kölner Moschee mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan teil. Regierungssprecher Christian Wiermer trat am Mittwoch in Düsseldorf Ankündigungen entgegen, die gemeinsame Moscheeeröffnung sei fest geplanter Programmteil von Erdoğans zweitägigem Staatsbesuch in Deutschland am letzten Septemberwochenende. Laschet sei jedoch bereit für einen offenen und auch kritischen internationalen Austausch, hieß es.
„Eine gemeinsame Eröffnung der Kölner DITIB-Moschee erscheint dazu nicht der geeignete Ort zu sein. Dafür steht der Ministerpräsident nicht zur Verfügung. Ein Besuch müsse die Gelegenheit zum Austausch unterschiedlicher Ansichten geben, so Laschets Regierungssprecher. „Daran sollte sich auch das Programm orientieren, dessen Details nicht vorliegen“, hieß es.
Zugleich erklärte der NRW-Ministerpräsident aber seine grundsätzliche Bereitschaft, Erdoğan im Rahmen seines Staatsbesuchs in NRW „protokollarisch zu empfangen“. Die Religionsfreiheit und das friedliche Zusammenleben der Kulturen müssten dabei im Mittelpunkt stehen. Erdoğan will im Rahmen seines zweitägigen Staatsbesuches bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 28./29. September auch Nordrhein-Westfalen besuchen und am 29. September die DITIB-Zentralmoschee eröffnen. Die Moschee ist bereits seit Sommer vergangenen Jahres in Betrieb.
Der Dialog zwischen der Landesregierung und DITIB liegt seit Monaten auf Eis. Wie die Staatskanzlei auf Anfrage mitteilte, hat Düsseldorf seit 2016 keine DITIB-Projekte mehr gefördert. In den Haftanstalten in NRW seien kaum noch Imame tätig, da sie eine „erweiterte Sicherheitsüberprüfung“ verweigerten. Im Beirat für den islamischen Religionsunterricht lasse die DITIB ihren Sitz seit Februar 2017 ruhen.
Die von den deutschen Architekten Gottfried und Paul Böhm geplante Großmoschee gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Moscheebauten in Westeuropa. Das Herzstück der Anlage ist der 36 Meter hohe und rund 1.200 Besucher fassende Kuppelsaal. Die beiden Minarette bringen es auf 55 Meter. Der Grundstein zur Moschee wurde 2009 gelegt. Zahlreiche Konflikte sorgten dafür, dass sie erst 2017 offiziell in Betrieb genommen wurde. (KNA, iQ)