Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um „Takwâ“. Takwâ beschreibe, wie Gottesfurcht sein soll. Es bedeutee zunächst, sich zu schützen. Takwâ beschreibe auch einen Menschen, der sich bemüht, die Zufriedenheit eines Schöpfers zu gewinnen. Er sei verantwortlich gegenüber ihm und werde sich deshalb von allen Sünden fernhalten. Wer das tue, werde sein Leben nach Allah ausrichten und nur Allahs Zufriedenheit anstreben. Jemand, der Ehrfurcht vor Allah habe, der werde seinen Weg gehen.
Allah habe den Menschen zu seinem Statthalter, also seinem Hâlifa, gemacht. Das bringe viel Verantwortung im Hier und Jetzt mit sich, auch wenn Muslime, z. B. in Europa, als religiöse Minderheit leben. Denn vor allem dann sollten sie sich in allen Lebensbereichen um Takwâ bemühen und diese im sozialen Leben erkennbar machen. Ein guter Umgang mit ihren Mitmenschen werde dazu beitragen, dass der Islam in der hiesigen Gesellschaft positiv empfunden werde.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt den Dank an Allah. Dank und Dankbarkeit werden vom Propheten (s) als eine Erfordernis des Glaubens und als eine große Tugend genannt. Es sei allgemein bekannt, dass die Dankbarkeit als Anzeichen eines guten Charakters und hohen Anstandes keinerlei Erschwernis für den Menschen birge. Im Gegenteil steigere diese schöne Dankbarkeitshaltung den Wert der Gaben und den Genuss über die geschenkten Gaben in den Augen des Menschen.
Muslime müssen den wahren Wert ihrer Gaben erkennen. Dabei zitiert die DITIB eine Überlieferung des Propheten in der es heißt, dass die Situation von demjenigen, der am Morgen wiedererwache, wobei sein leibliches und materielles Wohl gesichert sei, sein Körper sich an Gesundheit und Wohl erfreue und seine täglich nötige Versorgung gewährleistet sei, so sei wie als wäre ihm die ganze Welt gegeben worden.
In der Freitagspredigt des Verbands Islamischer Kulturzentren (VIKZ) geht es um Ihsân. Ihsân bedeute, dass Muslime ihre Tätigkeiten und Arbeiten im Bewusstsein verrichten, dass Allâh sie sehe und dass sie diese eines Tages vor ihm verantworten müssen. Der Islâm möge keine widerwillig verrichteten Tätigkeiten und Arbeiten, sinnloses Herumwerkeln oder lieblose und hingepfuschte Arbeit. Zu den schönsten Geboten des Muslimseins zählen Festigkeit in der Îmân, Aufrichtigkeit im Umgang mit anderen, Ehrlichkeit in Handel und Kaufgeschäft, hingebungsvoll und genau in der Kunst und ehrlich und auf Qualität bedacht bei der Arbeit zu sein. Damit aber all diese Dinge möglich seien, müssen Muslime die Absicht hegen, ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen ausführen zu wollen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.