Verfassungsschutz

„DITIB als ‎gesellschaftsschädigenden Faktor zu markieren, ist keineswegs hinnehmbar“

Schon seit Längerem steht die DITIB in der Kritik. Medienberichten zufolge prüft der Verfassungsschutz eine Beobachtung der Bundeszentrale in Köln. Die DITIB kritisiert diesen Vorstoß.

22
09
2018
DITIB
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Berichte über eine sich möglicherweise anbahnende Beobachtung der DITIB durch den Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) haben zu neuen Diskussionen über die islamische Religionsgemeinschaft DITIB geführt. Für die ‎Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion ‎e.V. (DITIB) sei eine angebliche Prüfung als Verdachtsfall durch das BfV nicht hinnehmbar. „Die DITIB trotz ihrer angebotenen nützlichen ‎Dienste und gesellschaftlich wertvollen Beiträge als ‎gesellschaftsschädigenden Faktor zu markieren, ist ‎keineswegs hinnehmbar.“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Medienberichte haben innerhalb der Gemeinschaft und ‎unter den Muslimen zu einer großen Betrübnis ‎geführt.

Die DITIB biete seit ihrer Gründung transparente religiöse ‎und soziale Dienste für hunderttausende ‎Gemeindemitglieder an. „In einer solch großen ‎Gemeinschaft mit so vielen ehrenamtlichen Personen ‎kann es vereinzelte lokale Vorstandsmitglieder ‎geben, die fehlerhaft handeln.“

<2>Beobachtung wird gesellschaftlichen Frieden zerstören

DITIB habe ‎diesbezüglich stets die erforderlichen Maßnahmen ‎getroffen. Diese wurden auch stets öffentlich mit der Presse ‎kommuniziert. Vereinzelte fehlerhafte ‎Handlungen zum Vorwand nehmend, sei es ‎ungerecht, den religiösen Dienst von ‎hunderttausenden ehrenamtlichen Menschen sowie ‎die gesamte Religionsgemeinschaft DITIB „zu beschuldigen und unter Verdacht ‎zu stellen.“, so die DITIB weiter.

Eine Beobachtung werde dazu ‎führen, dass der gesellschaftliche Frieden gestört ‎werde und die Gräben zwischen den unterschiedlichen ‎gesellschaftlichen Teilen größer werden.‎ „DITIB wird, wie bisher auch zukünftig ihre religiösen ‎und sozialen Dienste, die ihren Beitrag für den ‎gesellschaftlichen Frieden leisten, auf transparente ‎Art und Weise fortführen“, so die DITIB abschließend.

BfV prüft Beobachtung von DITIB-Zentrale

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) prüft laut „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR eine Beobachtung der DITIB-Zentrale in Köln. Das BfV habe ein Dossier mit DITIB-Informationen an die Länder verschickt, die bis Mitte Oktober Material und eine Stellungnahme übermitteln sollten.

Beim Inlandsgeheimdienst hieß es: „Im Zusammenhang mit aktuellen Geschehnissen (insbesondere mit Blick auf die türkische Militäroperation in Nordsyrien) hat das BfV festgestellt, dass einzelne DITIB-Moscheegemeinden verfassungsfeindliche nationalistisch-religiöse Aktivitäten entwickelten und entsprechende Äußerungen tätigten.“ (dpa, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. Dass der Verfassungsschutz Moscheen unter die Lupe nimmt, hat gute Gründe. Bereits häufig stellte sich heraus, dass in Moscheen kriminelle Typen Unterschlupf finden. Bekanntestes Beispiel, Amri in Berlin, der danach ein Lastwagen als Mordwerkzeug benutzte. Auch das Aushorchen und Verraten von Deutsche Muslims an den schen Geheimdienst ist noch gut in Erinnerung. Ob DITIB das nun hinnehmbar findet oder nicht, ist völlig unwichtig Dass der Hund jault zeigt, dass er getroffen wurde. Gruss, Kritika
22.09.18
23:06
Dilaver Çelik sagt:
DITIB wird an der politischen Großwetterlage in der Türkei gemessen. Und genau das ist falsch. Dass die Träger von DITIB Otto-Normal-Muslime sind, die wie jeder andere arbeiten gehen, und die aktiven unter ihnen ein Großteil ihrer Freizeit der Vereinsttätigkeit opfern, wird ausgeblendet und nicht gewürdigt. Die Ortvereine von DITIB agieren autonom und sind keine Befehlsempänger von Köln oder Ankara. Jeder DITIB-Verein kann lediglich an ihren Aktivitäten vor Ort gemessen werden. Jeder DITIB-Verein hat ihre eigenen Probleme. Wer Grenzen überschreitet, wird gemaßregelt. Übrigens: Seit wann ist die Begrüßung militärischer Operationen gegen Terrorgruppen auf ausländischem Boden nationalistisch-religiös? Wenn irgendwo in Europa ein Terroranschlag passiert, heißt es, die Muslime mögen sich bitte davon distanzieren. Wenn die Türkei im Nachbarland Terrorgruppen bekämpft, heißt es, die Muslime mögen das bitte nicht begrüßen. Was für eine Heuchelei! Es geht jenen Kreisen nicht darum, dass Muslime und ihre Institutionen sich von Terrorgruppen distanzieren, sondern darum, dass Muslime und ihre Institutionen nach der Pfeife der politischen Konjunktur tanzen. Das können sich die Staatstragenden abschminken. Muslime haben auch ihre eigenen Meinungen, welche mit der politischen Konjunktur nicht konform gehen müssen. Das scheint bei den Staatstragenden, welche Muslimen eine ganz bestimmte Meinung vorschreiben wollen, immer noch nicht angekommen zu sein. Die Staatstragenden verstoßen damit gegen die eigene Verfassung und merken das nicht einmal. Damit jedermann klar ist: DITIB lehnt jegliche Form von Gewalttaten, Extremismus und Terrorismus ab. Sei es durch den IS, sei es durch die al-CIAda, sei es durch die PKK/YPG/PYD, sei es durch Fethullah Gülen. Gegenteiliges habe ich von DITIB nie vernommen. Der Verfassungsschutz sollte sich da selbst in den Spiegel schauen.
23.09.18
16:29
Dilaver Çelik sagt:
„In einer solch großen ‎Gemeinschaft mit so vielen ehrenamtlichen Personen ‎kann es vereinzelte lokale Vorstandsmitglieder ‎geben, die fehlerhaft handeln.“ Besagte lokale Vorstandsmitglieder sind keine "politisch unkorrekten" Vorstandsmitglieder. Denn "politisch unkorrekte" Vorstandsmitglieder, auf die sich die hiesige Presse sabbernd stürzt, sind viel weniger das Problem als in der medialen Propaganda dargestellt. Das Problem sind vielmehr Vorstandsmitglieder... ...welche an ihren Stühlen kleben, obwohl sie nichts innovatives (mehr) leisten, desinteressiert sowie ignorant sind. ...welche ihre Position dazu nutzen, um sich zu profilieren, den "Ağa" zu spielen, selbstgefällig auftreten und nicht einmal konstruktive Kritik zulassen. ...welche mit ihrer selbstgefälligen und ignoranten Art einen verbittern und zur Weißglut bringen. ...welche mit ihrem Verhalten sowie ihrer Inkompetenz dazu führen, dass der Moscheeverein Mitglieder verliert, die Leute sich der Moschee den Rücken kehren, sogar ihre Kinder vom Koranunterricht abmelden und lieber andere Moscheen aufsuchen, welche oft weiter weg sind. ...welche jeglichen Idealismus der im Moscheeverein aktiven Jugendlichen sowie anderen Vorstandsmitgliedern ignorieren oder unterdrücken, weil sie nur eine bestimmte Vorstellung von Vereinsarbeit haben und ihre Komfortzone nicht verlassen wollen. ...welche das Engagement von ehrenamtlichen Helfern nicht angemessen würdigen. ...welche die Belange ihrer Vereinsmitglieder ignorieren oder übergehen. Da erwarte ich von den Verantwortlichen bei der DITIB, dass sie diese Probleme ernst nehmen und aktiv angehen. Denn inkompetente Vorstandsmitglieder schaden einem Moscheeverein weit mehr als jede externe Propaganda durch sensationsgeile Medien.
23.09.18
18:22
grege sagt:
Die Vielzahl von antisemitischen und extremistischen Vorfällen stellen beileibe keine Einzelfälle daher, sondern sind stellvertretend für die Entwicklungen in der Türkei hin zu einem totalitärem und islamistischen Staat von Erdowahns Gnaden. Skandalös ist die Tatsache, dass Bund und Länder sich von dem Treiben der Ditib sowie anderer Islamverbände, die trotz extremistischer Ausüchse als Dialogpartner angesehen wurden, viel zu langsam und spät distanziert haben. Gleichzeitig tritt bei dem Muslimen wieder das altbekannte Problem auf, dass Sie keine Vertretung haben, die gegenüber staatlichen Behörden als Ansprechpartner fungieren kann. Organisationen wie Ditib, der Zentral der Muslime oder der Islamrat sind mitverantwortlich für das schlechte Image des Islams hier in Deutschland. Wenn einige islamfaschistoiden Kommentatoren hier allen ernstes von einer Unterdrückung der Muslime durch staatliche Autoritäten rumfasseln, sollten diesem Land in Richtung anatolische Hochebene den Rücken kehren.
24.09.18
23:41
Dilaver Çelik sagt:
@grege Niemand wird Deutschland verlassen. Sie müssen damit leben, dass niemand nach Ihrer Pfeife tanzen wird. Von Ihren regelmäßigen antiislamischen Ausfällen, die keinesfalls hinnehmbar sind, mal ganz zu schweigen.
28.09.18
16:46