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Migration

Historiker: Religion kann gegen Heimweh und Trauer helfen

Migration hat immer wieder zu Konflikten gehört. Heute werden Muslime angefeindet, vor ein paar Jahrhunderten waren es Katholiken. Religion glich dabei aber immer auch als Heilmittel für das Leid der Menschen, so der Historiker Michael Hochgeschwender.

30
09
2018
Migration
Symbolbild: Migration © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Religion kann aus Sicht des Historikers Michael Hochgeschwender gegen Heimweh und Trauer helfen – und dadurch zur Integration beitragen. In den USA hätten kirchliche Gemeinden im 19. und frühen 20. Jahrhundert die Aufgaben des Sozialamtes übernommen und Menschen in Notsituationen unterstützt, sagte er dem „Spiegel“ (Samstag). Aus diesen Erfahrungen lasse sich lernen.

Migration sei ein schwieriger Prozess, „und zwar für beide Seiten“, sagte der deutsche US-Historiker weiter. So seien in den USA viele Einwanderer gescheitert, auch habe es Lynchmorde an Migranten gegeben.

Katholiken damals – Muslime heute

Insbesondere Katholiken hätten „als Feinde von Demokratie und Freiheit“ gegolten, so Hochgeschwender: „Sie müssen in antikatholischen Texten des 19. Jahrhunderts nur das Wort ‚katholisch‘ durch ‚muslimisch‘ ersetzen, und Sie haben die heutige antimuslimische Propaganda: Die Einwanderer seien illoyal und einer fremden Macht verpflichtet – gemeint war damals der Papst, heute ist es der türkische Präsident Erdoğan.“ Auch hätten viele Amerikaner befürchtet, papsttreue Katholiken wollten „die Verfassungsordnung unterhöhlen“ und mit ihren Nachkommen das Land „überfluten“.

Fremdheit und pauschale Urteile erschwerten die Integration, erklärte der Wissenschaftler. Das gelte auch heute noch: „Moderne Gesellschaften sind nicht so offen, wie sie sich gern sehen, das betrifft auch unsere eigene.“ Bestimmte Dinge seien nicht verhandelbar. Er sehe jedoch viele „Scheindebatten, die führen integratorisch zu nichts“. Als Beispiele nannte Hochgeschwender die Diskussionen um das Kopftuch oder um muslimische Gottesdienste in türkischer oder arabischer Sprache. (KNA, iQ)

Leserkommentare

grege sagt:
herrlich amüsant, wie sich einige Muslime mal wieder ausgiebig im Selbstmitleid suhlen. Selbstverständlich sind immer nur die anderen Schuld, natürlich auch dann, wenn ein signifikanter Anteil die türkische AFD wählt und alle nenneswerten Islamverbände in Sachen Extremismus stinkenden Dreck am Steck haben.
30.09.18
19:41
Dilaver Çelik sagt:
Erstaunlich, wie sich die Feindbilder von damals mit den Feindbildern von heute gleichen. Wobei Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts noch deutlich autoritärer war als heute.
01.10.18
12:45
Ute Fabel sagt:
Die Sorgen vor antidemokratischen, katholischen Einflüssen in den USA des 19. Jahrhunderts waren keineswegs Vorurteile, sondern höchst begründet. Man bedenke, dass die katholische Kirche die faschistische Franco-Diktatur in Spanien bis zu ihrem Ende in den 1970er-Jahren aktiv unterstützt hat. Der autoritäre katholische österreichische Regierungschef der 1930er-Jahre, Engelbert Dollfuß, kanzelte die Demokratie noch verächtlich als etwas Amerikanisches ab, die ein katholisches Land wie Österreich nicht brauche. Wirklich positiv für die Entwicklung für die USA war schließlich, dass für viele Amerikaner mit katholischen Vorfahren die überlieferten Glaubenslehren immer mehr an inhaltlicher Bedeutung verloren. Die formelle Religionszugehörigkeit degenerierte zur reinen Folklore. Als positives Paradebeispiel kann hierfür J.F. Kennedy herangezogen werden, für den ganz andere politische Ziele wichtig waren als die Verbreitung katholischer Dogmen. Der türkische Präsident Erdogan will allerdings die Evolutionslehre aus dem türkischen Schulsystem verbannen und beraubt Journalisten im eigenen Land ihrer Freiheit. Er eröffnete gerade eben eine Großmoschee in Köln. In Anbetracht dessen brauchen wir keine Schönredner wie Herrn Hochgschwender, sondern äußerste Wachsamkeit und entschlossene Konfrontationsbereitschaft mit antidemokratischen Ideologieimporten.
02.10.18
12:31