Erstmals sollen katholische, evangelische und muslimische Schüler phasenweise gemeinsam den Religionsunterricht besuchen. Das interreligiöse Modellprojekt wird an einem Dortmunder Gymnasium erprobt.
Ein Gymnasium in Dortmund erprobt erstmals gemeinsamen Religionsunterricht für katholische, evangelische und muslimische Schüler. Das wissenschaftliche Projekt der Universität Paderborn entstand in Zusammenarbeit mit dem Erzbistum Paderborn, wie dieses am Montag mitteilte.
„Wir unterstützen und begleiten das zeitlich begrenzte Projekt und sind an der wissenschaftlichen Auswertung sehr interessiert“, sagte der Sprecher der Erzdiözese, Thomas Throenle. Zuerst hatte die „Welt am Sonntag“ von der Kooperation am Dortmunder Stadtgymnasium berichtet.
Es handle sich dabei jedoch nicht um eine interreligiöse Kooperation, da der konfessionelle, bekenntnisorientierte Religionsunterricht von diesem Projekt nicht betroffen sei. Vielmehr hätten die katholischen und evangelischen Christen sowie die Muslime phasenweise gemeinsamen Unterricht. Das sei ein zeitlich begrenztes wissenschaftliches Projekt. „Das wissenschaftliche Interesse steht im Vordergrund“, so Throenle.
Laut Angaben ist auch die Teilnahme von jüdischen Schülern vorgesehen, derzeit aber noch nicht umgesetzt. Man wolle so herausfinden, ob „die drei abrahamitischen Religionen genügend gemeinsame Grundlagen“ für einen gemeinsamen Religionsunterricht hätten, sagte der katholische Theologe Klaus von Stosch im Gespräch mit der Zeitung. Er hatte das Projekt angeregt und mit dem Erzbistum Paderborn abgestimmt. (KNA, iQ)