Eine aktuelle Umfrage in Frankreich hat gezeigt, dass sich Muslime eine bessere Vertretung wünschen. Nur sieben Prozent fühlen sich durch den französischen Islamrat repräsentiert.
Über die Hälfte der Muslime in Frankreich wünscht sich eine bessere Vertretung auf nationaler Ebene. Nur 7 Prozent der Muslimen fühlten sich durch den französischen Islamrat „Conseil Francais du Culte Musulman“ (CFCM) repräsentiert, heißt es in einer Studie, aus der französische Medien am Montag zitierten. 63 Prozent gaben an, die Repräsentation der Muslime in Frankreich brauche eine nationale Struktur.
27.000 Muslime waren seit Mai im Internet und vor Ort befragt worden, ob sie sich angemessen auf nationaler Ebene vertreten fühlen. Angestoßen worden war die Umfrage von Marwan Muhammad. Er ist der ehemalige Direktor des „Kollektivs gegen Islamophobie in Frankreich“.
Bei der Präsentation der Ergebnisse kündigte Muhammad an, eine digitale Plattform für lokale Organisationen zu schaffen, damit sie ihre Erfahrungen teilen könnten.
Die Umfrage steht im Kontext der allgemeinen Debatte in Frankreich über einen „Französischen Islam“ und die Vertretung der etwa fünf Millionen Muslimen in Frankreich. Dabei geht es auch um die Finanzierung von Moscheen sowie die Ausbildung von Imamen und muslimischen Seelsorgern.
Der Islamrat CFCM vereint traditionell alle Richtungen der Muslime in Frankreich. In den vergangenen Jahren gab es allerdings immer wieder Machtkämpfe zwischen verschiedenen Strömungen. Zuletzt verließ die Pariser Moschee im Januar den Islamrat.
In Frankreich gibt es traditionell eine strikte Trennung zwischen Staat und Kirche. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron legt jedoch besonderen Wert auf die Konsultation mit den Religionsgemeinschaften. Er regte die Debatte über eine neue Repräsentation der Muslime mit an. (KNA, iQ)