Tag der deutschen Einheit

Rechter Protest und viele Gegendemos in Berlin

Zum Tag der Deutschen Einheit sind zahlreiche Demonstranten durch Berlin gezogen: Rund 1000 Menschen stellten sich einer ebenso großen Zahl von Teilnehmern eines rechten Protests entgegen. Teilweise wurden Hitlergrüße gezeigt.

04
10
2018
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Rechtsextremismus, Feindeslisten, Neonazi, Verfassungsschutz
Symbolbild: Rechtextremismus © by Matthias Liffers auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Zum Tag der Deutschen Einheit sind mehrere Demonstrationen durch Berlin gezogen. Mehr als 1000 Menschen nahmen an einem Protest von Rechtspopulisten teil, darunter viele Neonazis. Ebenso viele Gegendemonstranten stellten sich dem Protest auf mehreren Veranstaltungen entgegen, teilte die Polizei mit. Zum Auftakt am Hauptbahnhof war die Stimmung zwischen beiden Gruppen teils aggressiv. Polizisten hielten die Lager unter anderem mit Absperrgittern voneinander getrennt, teilweise gab es Beschimpfungen.

Bis zum Nachmittag liefen die Proteste aber ohne größere Zwischenfälle ab, sagte ein Sprecher. Vereinzelt gab es Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und das Waffengesetz.

Bei dem rechten Protest der Gruppierung „Wir für Deutschland“ waren viele Deutschlandfahnen zu sehen, Sprechchöre riefen „Merkel muss weg“. Auch Hitlergrüße wurden gezeigt. Die Polizei konnte zum Zeitpunkt der Demo dazu keine Angaben machen. „Dazu haben wir noch keine Erkenntnisse“, sagte ein Sprecher.

Auf der Gegenseite hatten die Teilnehmer Schilder mit der Aufschrift „Mehr Respekt und Toleranz“ oder „Refugees Welcome“ dabei. Es waren eine ganze Reihe von Veranstaltungen angemeldet – etwa eine Kundgebung von Anwohnern am Pappelplatz an der Invalidenstraße. Am frühen Abend war ein Konzert am Mauerpark geplant.

Die Teilnehmer der rechten Demo zogen zur Chausseestraße in Mitte und wollten später wieder zum Hauptbahnhof zurück. Eine zweite Demonstration hatte die Initiative für 17.30 Uhr vom Alexanderplatz über die Frankfurter Allee bis zum S-Bahnhof Warschauer Straße angemeldet – ob sie tatsächlich stattfinden würde, war aber unklar. (dpa, iQ)