Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Ehe und Familie. Das Ehe- und Familienleben gehöre zu den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen. Es sei kein Zufall, dass mit den ersten Menschen auch die ersten Familien entstanden sind. Allah und der Gesandte empfehlen, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Jeder, der heiraten könne, solle das möglichst bald tun und es nicht weiter hinauszögern.
In vielen muslimischen Familien werde die Heirat und Familiengründung hinausgeschoben. Jugendliche werden dazu verleitet, erst einen guten Job zu finden oder Karriere zu machen.
Heute erschweren auch viele materielle Faktoren den Schritt zur Heirat. Die Hochzeitsvorbereitungen dürfen nicht dazu führen, dass junge Paare ihr Eheleben mit Schulden beginnen. Die wahre Glückseligkeit liege nicht in weltlichen Dingen wie Schönheit, Reichtum, Beruf, Karriere usw. Vielmehr beruhe sie auf der wahrhaften Religiosität, der Aufrichtigkeit und dem Verantwortungsbewusstsein.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Reue. Reue sei die reumütige Bitte des Menschen um Vergebung für vorher begangene Fehler aller Art sowie die Bemühung, nicht erneut dieselben Fehler zu begehen. Der Mensch könne seinen Schwächen erliegen und Fehler aufgrund von Unachtsamkeit begehen. Außerdem sei die Reue (Tawba) einer der ersten und wichtigsten Schritte für die Hinwendung von Dunkelheit zum Licht, vom Bösen zum Guten, sowie vom Fehler zum Wahren.
Der Mensch dürfe aber nicht vergessen, dass – vertrauend auf die Möglichkeit der Reue – das Fehlen der Bemühung, sich von Sünden fernzuhalten und das Hinausschieben von der Reue einen Missbrauch der Barmherzigkeit Allahs darstelle.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Spiritualität im Islam. Spiritualität bedeute Eigenschaften der niederen Triebseele zu kennen, sich von den schlechten zu reinigen und gute anzueignen und somit zu versuchen die Nähe Allahs zu erlangen.
Der größte und der schlimmste Feind sei zweifellos die Triebseele. Die einzige Macht, die diesen Feind besiegen kann sei Ibâda, die mit Ihlâs ausgeführt werde. Und Tasawwuf sei in der Tat die einzige Quelle von der die Ibâda, also alle Arten von Gebeten, den wahren Ihlâs herausschöpfen können. Man solle nach Wegen suchen, die Triebseele zu zähmen und zu erziehen.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.