Was halten die Menschen von der Demokratie? Wie verbreitet ist Antisemitismus und Islamfeindlichkeit in der Bevölkerung? Der Berliner Senat will das ganz genau wissen.
Der Senat will die Einstellungen der Berliner Bevölkerung zu Demokratie und Politik künftig alle zwei Jahre wissenschaftlich untersuchen. Dabei sollen unter anderem rechtsextreme Denkmuster, die Akzeptanz von Pluralismus und der gesellschaftliche Zusammenhalt betrachtet werden, wie Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Inhaltlicher Schwerpunkt des ersten Berlin-Monitors ist demnach die Untersuchung antisemitischer Einstellungen in der Hauptstadt. Im Dezember sollen dazu per Telefon 2500 repräsentativ ausgesuchte Berliner befragt werden. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr 2019 vorliegen. Auf dieser Basis soll dann das Landesprogramm zur Demokratieförderung weiterentwickelt werden.
„Mit dem Berlin-Monitor werden wir erstmals die Menschenfeindlichkeit auf der einen und Demokratie-Akzeptanz auf der anderen Seite vermessen“, sagte Behrendt. „So bekommen wir nicht nur einen wissenschaftlich fundierten Blick auf die Einstellungen in unserer Gesellschaft, sondern können auch unsere Projekte gegen Rassismus und Antisemitismus noch passgenauer zuschneiden.“
Mit der Studie beauftragt wurde das Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig, das bei derartigen Untersuchungen bereits viel Erfahrung hat. Es kooperiert dabei mit der Hochschule Magdeburg-Stendal. (dpa/iQ)