Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die schlechten Gewohnheiten eines Menschen. Modernen Medien seien in der heutigen Welt weit verbreitet. Doch wenn diese Medien nicht sinnvoll, d. h. ihrem Zweck entsprechend, genutzt werden, können sie den Menschen schaden, insbesondere seiner Seele. Wenn also die Gefahrengrenze nicht eingehalten werde, könne die Mediennutzung zu Sucht und Abhängigkeit führen. Gewohnheiten werden sehr schnell zu persönlichen Eigenschaften und seien wiederum nur schwer abzulegen.
Wann könne man von einer schlechten Gewohnheit oder sogar Sucht sprechen? Dies sei der Fall, wenn der Mensch die Kontrolle über seine Medien verliere und die Nutzung überhandnehme. Geräte können ihre Nutzer nicht kontrollieren können, weil sie keinen eigenen Willen besitzen. Es sei die Aufgabe eines Muslims, sein Lebensziel vor Augen zu haben und seine begrenzte Zeit mit sinnvollen und guten Dingen zu verbringen.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt den Glauben an das Jenseits. Jeder Muslime sei dazu verpflichtet, sich auf den jüngsten Tag vorzubereiten. Viel wichtiger als der Zeitpunkt, wann der jüngste Tag einbrechen werde, sei es, wie gut man sich auf diesen vorbereitet habe. Die Vorbereitung auf den jüngsten Tag aber, führe dazu, ein Leben zu führen, wie es Allah und sein Gesandter verlangen.
Der Mensch sei nicht zwecklos erschaffen wurden. Mit dem Tod werde er einen Neubeginn für ein völlig neues Leben erfahren. Allah erinnere ihn daran, dass die Welt ein trügerischer Ort für ihn sei. Er lasse ihn wissen, dass der Gedanke, das Leben bestehe nur aus dieser Welt, die Person zur Leugnung führe. Allah betone, dass ein irdisches Leben, in dem das Jenseits geleugnet werde, lediglich aus Spiel, Vergnügung, Angeberei und Prahlerei bestehe. So wie der Mensch im Jenseits für alle guten Werke belohnt werde, werde er auch für alle begangenen Sünden Rechenschaft ablegen. Mit dem Gedanken, dass sich der Mensch vor Allah für seine Taten verantworten werde, versuche er, sich vom Verbotenen, von Sünden und vom Bösen fernzuhalten.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um freiwillige Gebete. Die von Allah bestimmten Pflichtgebete stehen an oberster Stelle der Aufgaben als Muslime. So sei kein religiöser Dienst wichtiger als einer, die farz sei, da sie aufgrund von Geboten Allahs ausgeführt wird und nicht aus Freiwilligkeit heraus.
Im Gegensatz dazu seien zusätzliche Gebete nicht verpflichtend. Wer solche Gebete verrichte, könne so das Wohlgefallen Allahs erlangen und die Sunna des Propheten zum Leben erwecken. Die langen Winterabende sollten ein besonderes Anliegen sein, die freiwilligen Gebete zu errichten.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.