USA

Erstmals muslimische Frauen in den Kongress gewählt

In den USA wurden erstmals zwei muslimische Frauen in den Kongress gewählt. Sie ziehen für die Demokraten in das Repräsentantenhaus.

07
11
2018
Ilhan Omar
Ilhan Omar © Anadolu Images,, bearbeitet by iQ.

Erstmals sind muslimische Frauen in den US-Kongress gewählt worden: Rashida Tlaib (42) aus dem Bundesstaat Michigan und Ilhan Omar (36) aus Minnesota ziehen beide für die Demokraten in das Repräsentantenhaus ein. Das meldeten der US-Sender CNN, die Nachrichtenseite Buzzfeed und der lokale Sender MPR News aus Minnesota am Dienstagabend (Ortszeit).

Tlaib war in ihrem Wahlbezirk ohne republikanischen Gegenkandidaten angetreten. Omar setzte sich am Dienstag gegen die republikanische Bewerberin Jennifer Zielinski durch, der Meinungsforscher keine Chancen eingeräumt hatten. Omar übernimmt den Sitz von Keith Ellison, der der erste Muslim im Repräsentantenhaus in Washington war.

Tlaib stammt aus Detroit, ihre palästinensischen Eltern waren in die USA eingewandert. 2008 war sie als erste muslimische Frau in das Repräsentantenhaus von Michigan gewählt worden. Die Mutter von zwei Kindern setzt sich unter anderem dafür ein, das von Präsident Donald Trump erlassene Einreiseverbot für Menschen aus bestimmten muslimischen Ländern aufzuheben. Tlaib schreibt auf ihrer Webseite: „Ich bin eine stolze muslimische Frau und wir müssen uns jedem Versuch der Republikaner widersetzen, uns zu spalten, indem sie einzelne Gruppen für ihre diskriminierende Politik aussondern.“

Omar stammt aus Somalia. Ihre Familie floh vor dem Bürgerkrieg in dem Land, als sie acht Jahre alt war. Die Familie lebte zunächst in einem Flüchtlingslager in Kenia, bevor sie 1997 in die USA kam. 2016 wurde die Mutter von drei Kindern als erste muslimische Amerikanerin aus Somalia in das Repräsentantenhaus in Minnesota gewählt. Omar setzt sich für eine liberale Migrationspolitik ein, die Trump verschärfen möchte. Sie schreibt auf ihrer Webseite: „Statt Einwanderer als Kriminelle zu behandeln, müssen wir sie in unserem Land willkommen heißen und ihnen Wege zur Einbürgerung aufzeigen.“ (dpa/iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Auch als Pionierin & erste Lesbe aus Kansas und als erste frühere Profi-Kampfsportlerin sitzt nunmehr Sharice Davids im US-Repräsentantenhaus. Jared Polis wird nun erster offen homosexuell lebender Gouverneur eines US-Bundesstaats. Solches ist in Deutschland schon lange normal und selbstverständlich geworden. Auch wenn das manchen sich religiös gebenden Gruppierungen nicht gefällt.
07.11.18
15:12
Kritika sagt:
L.S. Kritika hat geschäftlich fast alle Staaten der USA besucht. Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein 'KopftuchMädchen' gesehen zu haben. Die USA sind in der glücklichen Lage nur ganz wenige Muslims zu haben und Trump's Einwanderungssperren für Muslims, verhindern wirkungsvoll eine Islamisierung. Folglich sind typische MuslimKriminalität, wie Europa sie kennt, kein grosses Hindernis für US-Muslims. Deshalb kann eine Vorzeige KopftuchFrau, unbelastet ein paar Stimmen fischen. Und wenn eine Frau Politiker-Talent besitzt, weshalb sollte sie denn nicht gewählt werden? Nur, weil sie in ihrer Freizeit Muslim ist? Gruss, Kritika Gruss, Kritika.
07.11.18
23:55
Enail sagt:
Das Selbstbewusstsein der Muslime muss nicht gerade groß sein. Kann es daran liegen, dass durch diese Religion soviel Unfrieden auf der Welt ist wie man aktuell neben dem Nahen Osten auch in Pakistan beobachten kann. Wo ein ganzes Land lahm gelegt wird, weil eine Christin, deren Tod man unbedingt sehen wollte, gefragt hat, was Mohammed für die Menschen gemacht hat. So wie jetzt wurde schon bei der Leichtathletik Sportler in den Vordergrund gestellt, nur weil sie Muslime waren. In der Regel wird bei Personen die in der Öffentlichkeit stehen nicht auf die Religionszugehörigkeit sondern auf die Qualifikation die diese Person mitbringt Wert gelegt. Bei den Muslimen scheint die Religionszugehörigkeit das wichtigste zu sein. Alles andere ist zweitrangig. Weil diese Ideologie ansonsten nicht unbedingt im Weltgeschehen positiv punkten kann, muss man solche Anlässe, wie jetzt die Wahl,zum Anlass nehmen, um auch mal was positives berichten zu können. Das ist schon traurig!
09.11.18
0:14