Das jüdische Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk plant mit dem muslimischen Avicenna Studienwerk eine jüdisch-muslimische Thinktank, in der gesellschaftliche Fragen erforscht werden.
In Deutschland gibt es Pläne für einen bundesweiten jüdisch-muslimischen „Thinktank“. Wegen fehlender Gelder konnte die Denkfabrik allerdings in diesem Jahr bisher noch nicht gegründet werden, wie der Geschäftsführer des jüdischen Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES), Jo Frank, am Dienstag auf dem Jüdischen Zukunftskongress in Berlin mitteilte. Er hoffe aber, dass eine Gründung spätestens im ersten Halbjahr 2019 gelingen werde.
Der geplante „Thinktank“, in dem zu gesellschaftspolitischen Fragen geforscht werden solle, sei zunächst mit dem muslimischen Avicenna Studienwerk geplant, sagte Frank. Beide Studienwerke gehören zu den 13 staatlich anerkannten Begabtenförderungswerken in Deutschland. Später solle sich die geplante Gruppe öffnen, „damit alle, die sich engagieren wollen, es auch tun können“.
Zu den Themen, mit denen sich die Denkfabrik beschäftigen könnte, gehört nach Angaben Franks zum Beispiel die Frage nach gemeinsamen Zielen von Juden und Muslimen in der Gesellschaft. Es solle darüber hinaus darum gehen, wie Angehörige dieser Religionen Zugang etwa zu Parlamenten und Medien bekommen könnten. Angesichts von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus müsse auch darüber nachgedacht werden, wie man gemeinsam dagegen angehen könne. Frank sieht auch die Möglichkeit, dass der geplante „Thinktank“ Studien in Auftrag gibt. (KNA/iQ)