Das Video über die neuen E-Card-Regelungen erhitzt die Gemüter. In dem Video bedient die FPÖ rassistische Klischess und stellt „Ali“ als Sozialbetrüger dar.
Am Dienstag sorgte die FPÖ mit einem rassistischen Video auf den sozialen Medien für einen Skandal. In einem Video mit dem Fes tragenden „Ali“ als Hauptdarsteller wird der Missbrauch von E-Cards erläutert. Da Ali nicht versichert sei, möchte er mit der E-Card seines Cousins Mustafa zum Zahnarzt gehen. Doch scheitert er aufgrund der neuen Regelung an der Rezeption. „Pech gehabt, Ali!“, kommentiert die FPÖ den Versuch von Ali.
Inzwischen hat die FPÖ das Video gelöscht. „Ich lehne dieses Video klar ab. Ich halte es für nicht akzeptabel und ich finde daher auch wichtig, dass es vom Netz genommen wurde“, erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Für Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) habe das „Controlling versagt“. Das Video sei „überspitzt und provokativ“. Die Mitarbeiter, die das Video erstellt haben, müssen mit keinen Konsequenzen rechnen. Diese haben „eine dunkelgelbe Karte“ bekommen, hieß es seitens der FPÖ.
Auf Facebook hat ein Benutzer einen Profilbildrahmen mit der Aufschrift „Je Suis Ali“ und der österreichischen Flagge erstellt, mit dem man sich mit „Ali“ solidarisieren kann. Wieder andere User teilten Fotos von sich mit einem Fes auf dem Kopf, so auch der Politik- und Islamwissenschaftler Rami Ali und die Bloggerin Eşim Karakuyu.
Vor kurzem hat die österreichische Regierung beschlossen, dass ab 2020 die Versicherungskarten (E-Card) mit Fotos ausgestattet werden. Grund dafür seien Missbrauchsfälle. Durch diese neue Regelung soll das Weitergeben von E-Cards verhindert werden. Laut Medienberichten gebe es allerdings nur wenige bekannte Fälle.