Das US-Repräsentantenhaus will das Tragen religiöser Kopfbedeckungen im Kongress erlauben. Damit dürfe die Abgeordnete Ilhan Omar bei der Ausführung ihres Mandats ihr Kopftuch anbehalten.
Die demokratische Mehrheit im US-Repräsentantenhaus will eine seit 181 Jahren gültige Regel aufheben und das Tragen religiöser Kopfbedeckungen im Kongress erlauben. Der für die Geschäftsordnung zuständige Demokrat Jim McGovern begründete den Vorstoß seiner Partei mit der gewachsenen Vielfalt im neu gewählten Abgeordnetenhaus.
Wenn im Januar die neu gewählten Abgeordneten erstmals zusammenkommen, wollen die Demokraten einen entsprechenden Antrag stellen. Nancy Pelosi, bisherige Oppositionsführerin der Demokraten und designierte neue Sprecherin im Repräsentantenhaus, hatte die Neuregelung zusammen mit McGovern und der muslimischen Kopftuchträgerin Ilhan Omar ausgearbeitet.
Die aus Somalia stammende Omar ist die erste Hijab-Trägerin und eine von zwei Musliminnen, die bei den Zwischenwahlen vor zwei Wochen ein Mandat für das Repräsentantenhaus erringen konnten.
Die beabsichtigte Neuregelung soll nicht nur Musliminnen ermöglichen, ihr traditionelles Kopftuch zu tragen. Auch die Kippa für Juden oder der Turban der Sikhs wären dann im US-Kongress gestattet. Das neue Repräsentantenhaus tritt am 3. Januar zusammen. Noch nie in der US-Geschichte waren in der Kammer so viele Minderheiten vertreten. (KNA/iQ)