CDU-Bundestreffen

Senioren-Union will Kopftuchverbot für Kinder

Senioren sind eine Macht – auch in der CDU. Und wenn dann noch ihre Interessenvertretung zu ihrem Bundestreffen zusammenkommt, geben sich die Kandidaten für den CDU-Vorsitz die Klinke in die Hand. Die Senioren-Union setzt aber auch klare eigene Akzente.

23
11
2018
CDU © Facebook CDU bearbeitet by IslamiQ
CDU © Facebook CDU bearbeitet by IslamiQ

Die Senioren-Union der CDU will das Tragen von religiös begründeten Kopftüchern für Mädchen unter 14 Jahren verbieten lassen. Delegierte aus ganz Deutschland votierten am Freitag in Magdeburg für einen entsprechenden Antrag. Er werde direkt an die Bundespartei und die Bundestagsfraktion weitergeleitet, hieß es vom Tagungspräsidium.

Zudem stellte sich Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer in einer frei gehaltenen Rede als letzte der drei Bewerber für den CDU-Bundesvorsitz in Magdeburg vor. Der wieder im Amt bestätigte Chef der Vereinigung, Otto Wulff, warb wie sein prominenter Gast für neuen Mut und Optimismus: „Nur wer Mut hat, kann auch Mut machen.“

Kramp-Karrenbauer tritt am 7. Dezember in Hamburg für die Nachfolge von Angela Merkel an der Parteispitze an. Merkel will nach 18 Jahren im Amt nicht wieder kandidieren, aber Kanzlerin bleiben. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn und der frühere Unions-Fraktionschef Friedrich Merz liegen im Rennen. Alle drei stellten sich seit Donnerstag bei der Senioren-Union vor.

Kramp-Karrenbauer verwahrte sich dagegen, wegen ihrer Nähe zur Kanzlerin als „Mini-Merkel“ bezeichnet zu werden. Sie sei 56 Jahre alt, habe drei erwachsene Kinder und eine ganz veritable Karriere hingelegt. „An mir ist überhaupt nichts mini.“ Sie müsse auch für Millionen Frauen in diesem Land den Befund stellen: Wenn ein Mann in der gleichen Situation wäre, käme dieser Vergleich gar nicht auf. Die 56-Jährige warb vor den Delegierten dafür, dass sich die CDU wieder mehr dem Umweltschutz zuwendet.

Kopftuchverbot für Kinder

Die Senioren-Union wollte keine Wahlempfehlung für einen der drei Kandidaten aussprechen. „Jede weitere Veranstaltung wäre sonst überflüssig. Schon die Fairness gebietet, bis zu Ende zuzuhören und erst dann zu entscheiden“, sagte der Vorsitzende Wulff zum Abschluss. Die Senioren-Union sendet 40 der 1001 Delegierten nach Hamburg.

Neben der Forderung nach einem Kopftuchverbot für Kinder, votierten die Vertreter der älteren Generation in der CDU für eine allgemeine Dienstpflicht für junge Menschen, Verbesserungen bei der Mütterrente und für eine Vorsorgeuntersuchung zur Diabetes-Früherkennung.

Zudem ist die Senioren-Union dafür, der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die Gemeinnützigkeit aberkennen zu lassen. Die DUH beweise mit ihren Klagen und Anträgen auf Fahrverbote gegen Diesel-Fahrzeuge in vielen Städten, dass sie auch andere Ziele verfolge. Claus Bernhold aus dem Bundesvorstand fand deutliche Worte: „Wir denken, dass die nicht gemeinnützig sind, sondern gemein und unnütz.“ (dpa, iQ)

Leserkommentare

Krtitika sagt:
L.S. Die haben einen Sinn für's Wesentliche, die Senioren. Kinder als lebende Werbesäulen für eine zwielichtige Ideologie zu misbrauchen, wirkt abstossend. Wenn die Muslims das nicht selber einsehen, muss der Staat in Aktion kommen. Kinderschutz ist Sache des Gesetzgebers. Dennoch ist Kinderschutz auch im Sinne der Muslims die hier aufgenommen wurden. Die werden zwar aus vielen anderen Gründen immer noch als Fremdkörper betrachtet, aber es gäbe einen Ablehnungsgrund weniger. Gruss, Kritika
23.11.18
18:40
Frederic Voss sagt:
Islam-Kopftuchverbot für Kinder in der Öffentlichkeit - eine sehr sinnvolle Regelung. Genauso wäre es inakzeptabel, wenn Kinder mit speziellem Scientology-Symbol oder entsprechendem Scientology-Kopftuch für das Ansinnen ihrer Eltern öffentlich auftreten, weil es ihnen eingeredet oder eingetrichtert wurde. Der Islam war, ist und bleibt eine höchst umstrittene Weltanschauung und Glaubensideologie mit totalitären Zügen. Auch wenn diese gerne verbal übertüncht und verharmlost werden.
24.11.18
10:20
Michael Kock sagt:
Die vorherigen Kommentare sind kaum zu ertragen. In einem Land, das Religionsfreiheit als Grundrecht schützt, kann man es nicht dulden, dass der Islam in dieser Weise diffamiert wird. Als ob das Kopftuchverbot irgendetwas ändern würde. Dann ziehen die Kinder halt eine Kappe an. Zudem ist es Feige liebe "Kritika", einen Kommentar ohne Klarnamen zu schreiben. Wenn man schon eine öffentliche Meinung hat, sollte man auch dazu stehen. Sehr geehrter Herr Voss, ich gebe Ihnen Recht, dass Kinderrechte gestärkt werden sollten und sie selbst entscheiden sollten, wann man sich bedeckt und/oder seine religiöse Gesinnung in die Öffentlichkeit trägt. Meine Tochter ist Messdienerin und darf selbst entscheiden, wann sie in der Messe dient, die Messdienerkutte anzieht und wie lange. Ein Kopftuchverbot für unter 14-Jährige, in der Öffentlichkeit könnte eine Antwort sein. Mit 14 Jahren darf man nach dem Grundgesetz seine Religion schließlich selbst bestimmen. Dann müsste man es aber bei den Sikh-Jungen (es leben etwa 25.000 Sikhs in Deutschland) gleich halten.
27.11.18
8:48