Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen. Aus diesem Grund haben die Schura-Niedersachsen und 28 weiteren Organisationen eine Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen unterzeichnet.
Es geht um ein würdiges Sterben. Die Hospizbewegung setzt sich seit über drei Jahrzehnten aktiv dafür ein, leistet intensive Aufklärungsarbeit, bietet Sterbe- und Trauerbegleitung in den „eigenen vier Wänden“ und hilft Kranken wie Angehörigen, ein Stück Alltagsnormalität zu bewahren.
Die „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen“ ist dabei der Leitfaden des hospizlichen Handelns, der zur nationalen Strategie werden soll, um die Wahrung der Würde in der letzten Lebensphase im gesellschaftlichen und politischen Bewusstsein weiter zu verankern.
Nachdem das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung die Charta bereits unterschrieben hat, hat der Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen e.V. (LSHPN) in Kooperation mir der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen am heutigen Donnerstag, 29. November, zu einem großen Festakt anlässlich einer konzertierten Unterschriftenaktion eingeladen.
Gleich 29 namhafte niedersächsische Institutionen und Organisationen, darunter auch die Schura Niedersachsen haben die Charta in der Neustädter Hof- und Stadtkirche/Hannover feierlich unterzeichnet. Damit haben sie ein klares Zeichen gesetzt: Gemeinsam die gesellschaftliche, politische und soziale Herausforderung anzugehen, die die Betreuung von Menschen in der letzten Lebensphase auch mit Blick auf den demografischen Wandel mit sich bringt.
„Der Sterbeprozess ist unumgänglicher Bestandteil des Lebens, bei dem auf religiöse Bedürfnisse geachtet werden muss“, erklärt Recep Bilgen, Vorsitzender der Schura Niedersachsen auf Anfrage von IslamiQ. Die Charta stelle hierfür eine Grundlage dar und dient als Leitfaden.
„Die menschenwürdige Sterbebegleitung ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Kennzeichen einer humanitären Gesellschaft. Die Charta trägt dazu bei, die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Bereiche zu fördern und die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen zu verbessern“, sagte Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann bei dem Festakt.
Zu den Unterzeichnern der Charta zählten unter anderem die beiden großen Kirchen, der Landesverband der jüdischen Gemeinden, alle Wohlfahrtsverbände, Vertreter von im Landtag vertretenen Parteien, Hausärzteverband, Apothekerkammer, die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände und die Hochschule Hannover.