Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) wählte am Wochenende den Juristen Ümit Vural zum neuen Präsidenten. Er tritt die Nachfolge von Ibrahim Olgun an.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich wählte am Samstag (08.12.2018) Ümit Vural zu ihrem neuen Präsidenten. Der 33-jährige Jurist tritt damit die Nachfolge von Ibrahim Olgun an.
In seiner Antrittsrede erklärt er, es sei Zeit, „den Schritt nach vorne zu machen und Verantwortung zu übernehmen“. Denn „die Herausforderungen waren niemals größer als heute. Rassismus, Ausgrenzung und Anfeindungen gegen Österreichs Muslime, (…) Moscheen ohne Imame, Schulklassen ohne Religionslehrer, muslimische Insassen ohne Seelsorger, ratlose und besorgte Eltern, deren Kinder massiver Diskriminierung ausgesetzt sind“, seien nur einige der Probleme, die das „giftige Klima in dem sich Österreich befindet“ verursachten.
In seiner Amtsperiode müsse sich die Glaubensgemeinschaft tiefgründig verändern und reformieren, erklärt der dreifache Vater. Er wolle gemeinsam mit seinem Team „eine richtige Mischung aus Modernität, Sachverstand und Religiosität forcieren.“ Hierfür ruft er alle österreichischen Muslime auf ihn in Eintracht und Vielfalt zu unterstützen. Denn dieses Land brauche „eine starke Glaubensgemeinschaft, die sich gegen jene Kräfte stellt, die das Land gefährden, Musliminnen das Gefühl gebenBürger zweiter Klasse zu sein (…) und ihre gefährliche Politik betreiben wollen.“
Ibrahim Olgun, der nach nur 2,5 Jahren aus dem Amt des IGGÖ-Präsidenten ausschied, beglückwünschte seinen neuen Nachfolger zur Wahl und wünschte ihm alles Gute und viel Erfolg. In einem facebook-Post schreibt er: „In meiner 2,5 jährigen Amtsperiode war es für mich eine große Freude als Präsident der IGGÖ Ihnen und unserer Religion mit bestem Wissen und Gewissen dienen zu können.“
Olgun ist in den letzten Monaten in Misskredit geraten, nachdem die österreichische Regierung auf seine Hinweise hin Moscheeschließungen und Imam-Ausweisungen tätigte. Die IGGÖ reagierte auf diesen Skandal mit Umstrukturierungsmaßnahmen und vorgezogenen Präsidentschaftswahlen.