Hessen

DITIB ändert Satzung wegen Islamunterricht

Die DITIB ist Kooperationspartner beim Erteilen des Islamunterrichts in Hessen. Die Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium stand vor dem Aus. Nun hat der Landesverband seine Satzung geändert.

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Religionsunterricht SchülerInnen, Religionsunterricht
Symbolbild: Religionsunterricht © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Der hessische Landesverband der islamischen Religionsgemeinschaft DITIB ist der Landesregierung auf dem Weg hin zu einem islamischen Religionsunterricht entgegengekommen. DITIB-Hessen änderte seine Satzung nach Recherchen des Hessischen Rundfunks (hr) vom Dienstag und reagierte damit auf Kritik einer zu großen Einflussnahme durch die türkische Regierung.

Wie der Vorsitzende des Landesverbandes, Salih Özkan, dem Sender bestätigte, hat die türkische Religionsbehörde in der neuen Satzung kein Mitspracherecht mehr bei der Besetzung des DITIB-Landesvorstands. Zudem habe die DITIB-Zentrale in Köln weniger Einfluss und könne keinen Landeskoordinator mehr entsenden.

Das hessische Kultusministerium bestätigte nach hr-Angaben den Eingang der geänderten Satzung. Dem Landesverband sei zuvor eine Frist bis Ende 2018 gesetzt worden, um Schritte für mehr Unabhängigkeit von Ankara einzuleiten. Dies gilt als Bedingung für eine dauerhafte Zusammenarbeit bei der Organisation von islamischem Religionsunterricht an staatlichen Schulen.

Die entsprechenden Vorgaben basierten auf drei vom Ministerium in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten. Nach Ablauf der Frist werde nun eine Gesamtbewertung über die weitere Zusammenarbeit beim islamischen Religionsunterricht erfolgen, hieß es.

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Na also, es geht doch. Wo ein echter Wille ist, da ist auch ein Weg. In Deutschland bestimmen immer noch deutsche Ministerien und nicht die türkische Regierung.
11.12.18
17:15
Harousch sagt:
Die DITIB reagiert nach langem Zögern nun doch endlich auf das Verlangen des Hessischen Kultusministeriums und zeigt somit Kooperationsbereitschaft für eine gemeinsame Weiterentwicklung, die im Sinne der Integration und des gesellschaftlichen Miteinanders unabdingbar ist. Wenn der Frieden innerhalb einer pluralen Gesellschaft das Ziel ist, dann können nur Kompromisbereitschaft, gegenseitige Toleranz und eine grundlegende Akzeptanz auf allen Seiten und Ebenenen des Zusammenlebens, natürlich nur solange die freiheitlich demokratischen Grundprinzipien das Grundgerüst bilden, zielführende sein. Dann können auch die Extremisten, egal ob rechts-, links-, unislamisch- (=terroristisch-) oder anderweitigirritiert wieder eingegliedert werden. Solange wir aufeinander zugehen (Imamausbildung, Islamischer Religionsunterricht, Einrichtung von Islaminstituten, Stipendien auch für Promotionsarbeiten, Orientierung der islamischen Dachverbände und Gemeinden verstärkt an hiesigen Ministerien und Institutionen....), können wir ideologisch, kulturell, spirituell......sukzessive näherrücken. Nun ist Professor Dr. Lorz an der Reihe mit dem Einlösen seines einst abgegebenen und nur zur Hälfte eingelösten Versprechens. Salamaleikum
16.12.18
13:15