Instrumentalisierung

Grünen-Chefin: Keine Religion macht jemanden zum Straftäter

Die Grünen-Chefin Baerbock fordert eine differenzierte Debatte über Straftaten von Flüchtlingen. Diese dürften nicht instrumentalisiert werden, um gegen Geflüchtete oder Muslime zu hetzen.

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2018
Grünen-Chefin
Grünen-Chefin Annalena Baerbock © Facebook by Annalena Baerbock, bearbeitet by iQ.

Die Parteivorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, ruft zu einer differenzierten Debatte über Straftaten von Flüchtlingen auf. Gewalt gegen Frauen werde „von Rechtsnationalisten instrumentalisiert, um Stimmung gegen Muslime und Geflüchtete zu machen“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“ am Mittwoch. Ihre Partei kämpfe gegen Rassismus und Frauenverachtung zugleich, betonte Baerbock.

Es sei wichtig, über „den Zusammenhang zwischen patriarchalen Sozialisierungsmustern und sexualisierten Übergriffen auf Frauen“ zu sprechen, sagte die Grünen-Chefin weiter. Einige der geflüchteten jungen Männer, die nach Deutschland gekommen seien, seien „in patriarchalen Strukturen und mit Vorstellungen von Männlichkeit ausgewachsen, die Gewalt legitimieren“. Aber, so Baerbock: „Kein Pass, keine Religion und keine Kultur machen einen automatisch zum Straftäter.“

Die Parteivorsitzende äußerte sich auch zur Debatte um sogenannte sichere Herkunftsstaaten. Es brauche schnellere Rückführungen von abgelehnten Asylbewerbern, erklärte sie. Dies werde jedoch nicht erreicht, wenn Algerien, Marokko und Tunesien – wie von der Bundesregierung vorgesehen – als sicher eingestuft würden. „Journalisten, Homosexuelle werden dort verfolgt. Insofern sind die Kriterien des Verfassungsgerichtes nicht erfüllt.“ Auch könne das „Siegel ’sichere Herkunftsstaaten'“ jene entmutigen, die vor Ort um Demokratie kämpften. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Die Überschrift lautet verkürzt und beschönigend: "Grünen-Chefin: Keine Religion macht jemanden zum Straftäter" Das klingt so, als wäre von ihr gesagt worden, dass Religion nie jemanden zum Straftäter machen kann. Schön wär´s, doch leider stimmt das nicht! Gerade Bibel und Koran sind voll mit gewaltverherrlichenden Abschnitten, die sich vor allem auch auf Andersgläubige beziehen. Erst im Text wird Frau Baerbock dann vollständig zitiert: „Kein Pass, keine Religion und keine Kultur machen einen AUTOMATISCH zum Straftäter.“
19.12.18
13:35
Frederic Voss sagt:
Selbstverständlich kann Religion krank machen. Auch wahnhafte Züge hängen jeder Religion an. Schon immer haben es mächtige Staatenführer verstanden, ihr Volk durch religiös begründete Vorschriften in Schach zu halten und in ihrem Sinne zu lenken und zu steuern. Und das manipulierte Volk bejubelt trotzdem seine Führer. Neben der sattsam bekannten und dokumentierten Kriminalgeschichte des Christentums ist eine entsprechende Kriminalgeschichte des Islam bislang eher zurückhaltend angeganden worden. Natürlich mag es noch andere Realitäten & Welten geben, nur haben diese mit den vorhandenen Religionsangeboten - allesamt mehr oder weniger konstruiert - letztlich herzlich wenig zu tun. Grünen-Politiker haben immer mehr ihr tolerantes Herz für oftmals intolerante Muslime entdeckt. Sie warnen gerne vor Islamfeindlichkeit, gleichzeitig gaben sie sich schon immer gerne sehr kirchenkritisch und kirchenfeindlich. Was für ein Widerspruch in sich. Man fasst es kaum.
19.12.18
22:26
Lutz grubmüller sagt:
Kein Mensch wird als Straftäter geboren, aber unterschiedlichste kulturelle und religiöse Sozialisationen können diese Entwicklung beeinflussen.
20.12.18
19:18
Kritika sagt:
L.S. Die selbe Ideologie, die in ihrem "erhabenen Buch " Hasstiraden abfeuert gegen solche, die ihre Ideologie ablehnen; Dieselbe Ideologie ist für > 90% aller religiös verbrämte Morde verantwortlich. Die GrünenCheffin weiss das natürlich, dennoch, - - gegen besseres Wissen - - behaupte sie : Keine Religion macht jemanden zum Straftäter Nachfrage von Kritika: Auch der Islam nicht? Gruss, Kritika.
21.12.18
0:12