Freitagspredigten, 21.12.2018

Infâk, Mensch, Islamische Erziehung

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Infâk-Spenden. Jede Ausgabe, die um Allahs Willen getätigt werde, gelte als Infâk. Dazu gehören neben der Zakat und der Fitra-Abgabe auch alle anderen Spenden, von denen die Gesellschaft profitiere. Der Infâk reinige das Herz und steigere die Aufrichtigkeit in den eigenen Taten.  

Die Wohltätigkeit sei ein wichtiger Bestandteil der islamischen Kultur. Wo immer die Menschen freigiebig spendeten, nahm die Zahl der bedürftigen Menschen ab. Zahlreiche Moscheen, Medresen, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen in der islamischen Welt wurden von wohltätigen Muslimen aufgebaut, die den Wert und die Belohnung des Infâk kannten.

Die IGMG möchte diese Kultur der Wohltätigkeit und des Spendens in Europa stärker verbreiten. Im Rahmen ihrer Infâk-Kampagne haben sie in den vergangenen 10 Jahren europaweit viele Bildungszentren eingerichtet und werden Jahr für Jahr etwa 10 Bildungsprojekte unterstützen.

Kalif Allahs: Der Mensch

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche den Menschen. Der Mensch sei Kalif Allahs. Mit der Annahme dieses Amtes habe der Mensch sowohl gegenüber seinem Schöpfer, als auch gegen seine Umwelt eine schwere Verantwortung und Pflicht übernommen. Der Mensch sei in der Lage, dieser ihm aufgetragenen Verantwortungen gerecht zu werden, solange er seiner natürlichen Veranlagung (Fıtra) loyal bleibe. 

Der Mensch sollte dafür eifern, sich gegen trügerische Einflüsterungen und Fallen des Teufels zu stellen und seinen eigenen Schöpfungszweck nicht zu vergessen. Schließlich entfremde sich der Mensch und verliere – durch Missbrauch aller Möglichkeiten, die ihn zum Besten der ganzen Schöpfung machen könnten, seine Tugendhaftigkeit und seinen Wert als Kompass seines Schöpfungszwecks.

Islamische Erziehung

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die islamische Erziehung in den Ferien. Ziel einer islamischen Erziehung sei es, den Menschen zum Wahren, Rechten und unbedingt Guten, zu Glück und Erfüllung und schließlich zu Allah zu führen. Mit Bedauern haben man heutzutage festgestellt, dass Eltern hinsichtlich der Erziehung ihrer Kinder nicht genug tun. Der Prophet Muhammad (s)  habe selber jede Anstrengung unternommen, Wissen und Weisheit zu vermitteln; er habe in dieser Frage auch seiner Gemeinschaft eindeutige Empfehlungen gegeben und damit das beste Vorbild hinterlassen.

Unwissenheit sei der größte Feind der Gesellschaft und der Verfall von gutem Benehmen und Charaktereigenschaften führe zu Unruhe und Unfrieden. Und nur eine gute Erziehung könne man diesem Verfall entgegenwirken.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.