In Xinjiang geht China mit zunehmender Härte gegen die muslimischen Uiguren vor. Doch werde die Situation der Muslime von Medienberichten bewusst verharmlost.
Die Zeitung „Jakarta Post“ hatte am vergangenen Donnerstag eine Antwort der chinesischen Regierung zur Situation der Muslime in Xinjiang veröffentlicht. Dabei habe die Zeitung die Situation der Muslime verharmlost und „alles in einem anderen Licht dargestellt“ berichtet der Philologen Prof. Dr. Hans-Christian Günther in einem Schreiben auf der Onlineplatform „Nex24 News“.
Ein Foto mit tanzenden Muslime vor der Moschee solle zeigen, dass die Uiguren eine Religionsfreiheit genießen, doch sei „die zentrale Moschee Kaschgars inzwischen für das Gebet geschlossen. Der Halbmond wurde durch eine chinesische Fahne ersetzt“, heißt es weiter.
Günther zufolge seien muslimische Länder immer noch zu wenig Informiert und werde gezielt desinformiert. Die Wahrheit über die Uiguren zu verbreiten sei die Pflicht jeden Muslims und auch Muslimische Organisationen müssen auf die Regierung Chinas mehr Druck ausüben, berichtet Günther.
Die Region gilt wegen der Spannungen zwischen den Uiguren und den Han-Chinesen als Konfliktherd. Nach blutigen Unruhen 2009 und einer Reihe von Terroranschlägen greifen die Sicherheitskräfte hart durch. Die Uiguren beklagen politische, wirtschaftliche und religiöse Unterdrückung, während ihnen die Chinesen Separatismus vorwerfen.
Im Oktober hat Chinas kommunistische Führung die international höchst umstrittenen Umerziehungslager für Muslime in Xinjiang nachträglich legalisiert. Eine Gesetzesänderung durch das Parlament der Nordwestregion erlaubt Behörden künftig, als extremistisch eingestufte Personen in Trainingszentren „zu erziehen und zu transformieren“. Menschenrechtler und UN-Experten haben die Masseninhaftierung der Muslime scharf kritisiert. Nach offiziell unbestätigten Berichten sollen Hunderttausende in den Lagern einsitzen.
Anfang Dezember verurteilte die Internationale Vereinigung muslimischer Gelehrter (IUMS) in einer Erklärung die jahrelange Unterdrückung der Muslime in China. Vor allem in Ostturkestan soll die muslimische Minderheit der Uiguren systematisch unterdrückt werden. IUMS bewertet die aktuelle Lage als einen Eingriff in die Menschenrechte der Uiguren, da unter anderem ihre Religions- und Meinungsfreiheit eingeschränkt werde.